Nur 10 Krankenkassen werden mit „gut“ bewertet

Fragt man die Deutschen, wie zufrieden sie mit ihrer Krankenkasse sind, gleicht die Antwort in vielen Fällen einem Song der ehemaligen Münchener HipHop-Formation Blumentopf: So lala. Dies legt zumindest eine Umfrage des DISQ-Instituts unter gut 2.400 Versicherten nahe.

So konnten gerade einmal 10 von 23 Krankenkassen die Note „gut“ für sich verbuchen – die Note „sehr gut“ wurde kein einziges Mal vergeben. Die übrigen 13 Kassen wurden seitens ihrer Kunden mit „befriedigend“ bewertet. Kassen, bei denen keine 100 Bewertungen zusammenkamen, wurden im Rating nicht berücksichtigt.

Besonders beim Leistungsangebot sehen viele der Befragten noch Luft nach oben. 30 Prozent sehen hier weiter Verbesserungspotenzial, beispielsweise bei Bonusprogrammen und Gesundheitskursen. Erst Anfang dieser Woche hatte der sogenannte Generali-Zuzahlungsreport gezeigt, dass GKV-Versicherte im Schnitt 1.500 Euro jährlich aus eigener Tasche für Gesundheitsleistungen berappen.

Knapp jeder Sechste berichtete zudem über ein persönliches Frusterlebnis. Vor allem die fehlende oder eine zu geringe Kostenerstattung sorgten für Ärger, aber auch zu lange Bearbeitungszeiten hoben das Frustlevel.

Doch es gab auch Positives zu berichten: Knapp 80 Prozent lobten die Zuverlässigkeit ihrer Kassen. Heißt: Gab es eine Leistungszusage seitens der Kasse, wurde diese auch eingehalten. Auch der Service der Kassen wurde von drei viertel der Befragten positiv bewertet.

In der Teilkategorie Service konnte die Techniker Krankenkasse als einziger Anbieter die Note sehr gut (80,3 Punkte) erzielen. Es folgen die AOK Plus (78,7), die Audi BKK (77,3) sowie die SBK Siemens Betriebskrankenkasse (77,1).

In der Teilkategorie Leistungsangebot wusste die Betriebskrankenkasse von Siemens ebenfalls zu überzeugen und holte mit 77,5 die höchste Punktzahl. Es folgen die Viactiv (76,0), Techniker (75,9) und AOK Plus (75,0).

Das Ergebnis können die Krankenkassen jedoch relativ locker sehen. Denn die Wechselbereitschaft der Kunden scheint bislang wenig ausgeprägt. 70 Prozent der Befragten gaben an, ihre Krankenkasse noch nie gewechselt zu haben. Dies könnte sich angesichts der demnächst wohl erneut steigenden Beiträge aber ändern, vermuten die Studienautoren.

Allerdings: Von den Beitragserhöhungen zum Jahreswechsel hat – auch aufgrund besonderer Umstände bei der Veröffentlichung – nur ein Bruchteil der Versicherungsnehmer überhaupt etwas mitbekommen.