Seit der Zinswende überbieten sich Geldhäuser mit Angeboten zu verzinsten Tagesgeldkonten. Zuletzt mischte sogar ein Neobroker im Überbietungswettkampf mit. Trade Republic, nach eigenen Angaben Deutschlands größter Neobroker, umwirbt neuerdings Sparer mit Zinsen in Höhe von zwei Prozent. Die Zinsen können monatlich gutgeschrieben werden. Allerdings nur bis zu einer Sparsumme von 50.000 Euro.
Nun zieht der Konkurrent Scalable Capital nach. Auch dessen Kunden erhalten ab 1. Feburar auf nicht investiertes Geld einen Ertrag – das Fintech bietet sogar 2,3 Prozent jährlich. Jedoch mit einem signifikanten Unterschied. Während Trade Republic allen Anlegern das Angebot offeriert, verzinst der Konkurrent nur die Einlagen von Kunden, die ein spezielles Abonnement abschließen. Kostenpunkt: 4,99 Euro monatlich. Die Zinsen sollen quartalsweise gutgeschrieben werden.
„Wir machen die PRIME+ Mitgliedschaft so attraktiv, dass es quasi unverantwortlich ist, nicht Mitglied zu werden“, erklärt Erik Podzuweit, Gründer und Co-CEO von Scalable Capital. Damit lohnt sich das Zinsangebot für Kunden mit vergleichsweise hohen Einlagen, denn die Gebühr verringert den Ertrag. Dafür gewährt die Neobank die Verzinsung für bis zu 100.000 Euro. Das Angebot gelte „bis auf Weiteres“, verspricht das Unternehmen.
Mit ihrem aktuellen Gebaren treiben Fintechs die herkömmlichen Banken vor sich her. Die Consorsbank hat nun mit einem Angebot gekontert: Demnach können Kunden, die ab 31. Januar ein Depot eröffnen, ein Jahr lang für nur 95 Cent pro Order investieren. Auch das Tagesgeldkonto wirft 2,1 Zinsen jährlich ab, wenn Kunden dem Unternehmen ein Jahr lang die Treue halten. Sparfüchse, die innerhalb von acht Monaten 10.000 Euro angespart haben, werden mit zusätzlich 100 Euro belohnt. Es ist davon auszugehen, dass weitere Anbieter nachziehen werden, denn: Der Überbietungswettkampf hat gerade erst begonnen.
