Investmentfonds: Diese Fondsgruppen schlagen den Index

Viele Anleger scheuen Aktien-Investments, zumal die Börse gerade in einem kräftigen Tief fliegt. Doch welche Fondsmanager schlagen in diesen turbulenten Zeiten überhaupt den Vergleichsindex und rechtfertigen eine Empfehlung durch 34f-Berater?

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09:02 Uhr | 17. Februar | 2022
Top-Produkte erzielten sowohl drei als auch fünf Jahre nach Erhalt ihres Ratings eine teils deutlich höhere Rendite als der Marktdurchschnitt“, erklärt Scope-Analystin Barbara Claus. Bild: Scope

„Top-Produkte erzielten sowohl drei als auch fünf Jahre nach Erhalt ihres Ratings eine teils deutlich höhere Rendite als der Marktdurchschnitt“, erklärt Scope-Analystin Barbara Claus. Bild: Scope

Insgesamt 256 Milliarden Euro wurden im vergangenen Jahr neu in Fonds investiert. Das war das beste Neugeschäftsjahr aller Zeiten, berichtet der Fondsverband BVI. Vor allem Privatanleger scheinen ihre Scheu vor Wertpapieren immer mehr abzulegen, denn 90 Prozent des Neugeschäfts in Publikumsfonds kommen von den Privaten. Allein 50 Milliarden Euro flossen in Aktienfonds 2020: 20,9 Milliarden Euro).

Auch die passiven Indexfonds (ETF) erlebten 2021 Rekordzuflüsse. Das dort angelegte Vermögen der Deutschen stieg im vergangenen Jahr um 50 Milliarden Euro. Damit haben deutsche Anleger derzeit rund 150 Milliarden Euro in ETFs investiert – überwiegend in Aktien-ETFs, hat die Direktbank ING zusammen mit dem Analyse- und Beratungsdienst Barkow ermittelt.

S&P: EU-Aktienfonds ganz gut dabei

Damit unabhängige Fondsanlagenvermittler guten Gewissens Investmentfonds in der Beratung empfehlen können, sollten die Anbieter aktiv gemanagter Fonds den Index schlagen, die die passiv gemanagten ETF abbilden. Das gelingt aber nur selten. Laut einer Studie des Indexanbieters S&P Dow Jones Indices konnten auf Ein-Jahres-Sicht 49,3 Prozent aller aktiv gemanagten EU-Aktienfonds den Index outperformen. Auf Drei-Jahres-Sicht schnitten 72,3 Prozent aller aktiven Fonds schlechter als der Vergleichsindex S&P Europe 350 ab, auf Sicht von zehn Jahren sogar 84,8 Prozent.

Wenn man sich jedoch genauer die Fonds anschaut, so ergibt sich ein differenzierteres Bild. So weisen Aktienfonds mit Top-Bewertung zumeist eine bessere Performance als der Markt auf, zeigt eine Untersuchung des Analysehauses Scope. „In Summe konnten die Top-Produkte sowohl drei als auch fünf Jahre nach Erhalt ihres Ratings eine teils deutlich höhere Rendite erzielen als der Marktdurchschnitt“, erklärt Scope-Analystin Barbara Claus. Die am besten bewerteten Aktienfonds konnten laut Scope den globalen Vergleichs-ETF – den iShares MSCI ACWI ETF – auf Sicht von drei Jahren um 2,7 Prozent schlagen.

Scope: Nur 29,1 Prozent Outperformer

Die „Aktiv-versus-Passiv-Studie 2021“ von Scope geht jedoch sehr kritisch in die Tiefe. Da zeigt sich: Weniger als drei von zehn aktiv gemanagten Fonds haben 2021 ihren Vergleichsindex geschlagen. In manchen Regionen hatten die Fondsmanager Erfolg – insbesondere in Ostasien. Bei weltweit anlegenden Fonds hingegen konnten nur 13 Prozent outperformen.

Für die Untersuchung wurden die acht wichtigsten Aktienfonds-Peergroups betrachtet. Dabei handelt es sich um die Regionen Asien Pazifik ex Japan, Deutschland, den Euroraum, Emerging Markets, Japan, Europa, Nordamerika und die Welt. Für jede dieser Regionen wählten sie den passenden MSCI-Index aus und verglichen ihn mit den passenden Aktienfonds.

Gegenstand der Auswertung ist die sogenannte Outperformance-Ratio. Die Kennzahl beziffert den Anteil der aktiv gemanagten Fonds einer Peergroup, die im jeweiligen Zeitraum die Performance des Vergleichsindexes übertreffen konnten. 2021 gelang dies lediglich 582 von über 2.000 betrachteten aktiv gemanagten Aktienfonds nach Kosten. Damit beträgt die Outperformance-Ratio nur noch 29,1 Prozent (2020: 46 Prozent).

Weltweit anlegende Fonds fallen zurück

Die Outperformance-Ratio ist aber nicht in allen Vergleichsgruppen zurückgegangen, sondern nur in vier. Besonders hart ging es für weltweit anlegende Fonds mit jetzt 13,1 Prozent nach unten (2020: 44,8 Prozent). Ganz anders in der Peergroup „Aktien Asien Pazifik ex Japan“: Hier gab es mit 62,5 Prozent den höchsten Anteil an Fonds, die eine Outperformance erreichten (2020: 50 Prozent).

Einen Turnaround verzeichnete auch die Peergroup „Aktien Deutschland“. Lag die Outperformance-Ratio in den ersten sechs Monaten 2021 zunächst bei mageren 27,3 Prozent – niedrigste Quote aller betrachteten Vergleichsgruppen –, gelang es den aktiven Fondsmanagern, sich mit einer Outperformance-Ratio von 54,9 Prozent für das Gesamtjahr 2021 auf Rang zwei der Auswertung vorzuarbeiten (2020: 50,0 Prozent).

Deutschland-Fonds stellen meiste Outperformer

Spannend ist auch die Gesamtzahl der Fonds, die über längere Zeiträume hinweg den Vergleichsindex schlagen konnten. Beispielhaft hier die ernüchternde Bilanz der aktiv gemanagten Aktienfonds auf Fünfjahressicht gegenüber ihrem Vergleichsindex, wo nur Deutschlandfonds überzeugen konnten:

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