Finanztest: Die Elite weltweiter Aktienfonds und -ETF

Satte 90 Prozent des Neugeschäfts in Publikumsfonds von insgesamt 118 Milliarden Euro 2021 stammen von Privatanlegern, ergab kürzlich die Bilanz des Fondsverbandes BVI. Allein 50 Milliarden Euro flossen in aktiv gemanagte Aktienfonds (2020: 20,9 Milliarden Euro), mit denen in der Beratung insbesondere 34f-Vermittler punkten. Auch passive Indexfonds (ETF) erlebten Rekordzuflüsse. Das dort angelegte Vermögen stieg um 50 Milliarden Euro auf rund 150 Milliarden Euro – überwiegend in Aktien-ETF und auch in Fondspolicen.

Unabhängige Fondsvermittler mit Zulassung nach Paragraf 34f Gewerbeordnung können aus der Breite des Marktes schöpfen, doch sollten bei der Auswahl solche Aktienfonds im Vordergrund stehen, die ihren Referenzindex schlagen. Doch weniger als drei von zehn aktiv gemanagten Fonds haben 2021 ihren Vergleichsindex übertroffen, ergab eine Untersuchung des Analysehauses Scope.

Doch wie finden Berater die besten Aktienfonds? Die Stiftung Warentest untersucht jeden Monat alle rund 21.700 Investmentfonds und ETF, die hierzulande zum Vertrieb zugelassen und mindestens fünf Jahre am Markt tätig sind, darunter auch 1.710 weltweit anlegende Aktienfonds und-ETF (Referenzindex: MSCI World, Rendite seit Finanzkrise: 12,4 Prozent pro Jahr). Im „Produktfinder Fonds“ sind die Fonds nach ihrem Anlageerfolg eingeteilt (Zugriff kostet einmalig 5 Euro bzw. als regelmäßige Flatrate 7,90 Euro pro Monat).

Dazu hat Finanztest die besten aktuell weltweit anlegenden Aktienfonds und -ETF mit dem Finanztest-Siegel „1. Wahl“ ausgestattet. Soll heißen: Diese Fonds eignen sich ohne Wenn und Aber als Basisanlage. Das Ergebnis, veröffentlicht in der April-Ausgabe von Finanztest: Als 1. Wahl empfehlen sich danach 19 marktbreite Aktien-ETF, von denen 13 mindestens fünf Jahre alt sind. Die fünf Spitzenreiter unter diesen marktbreiten ETF (Fondskosten: zwischen 0,12 und 0,3 Prozent pro Jahr):

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Die aktiv gemanagten Aktienfonds und Aktien-ETF mit dem besten Anlageerfolg (Chance-Risiko-Verhältnis eines Fonds relativ zu dem des Referenzindex) sind in einer gesonderten Kategorie ausgewiesen. Genannt werden 16 Fonds, die besser als der Markt abgeschnitten haben. Die fünf Spitzenreiter (Fondskosten: zwischen 0,85 und 1,8 Prozent pro Jahr):

An anderer Stelle sind auch Aktienfons und -ETF mit mindestens mittlerer Nachhaltigkeits-Einstufung aufgelistet. Deren Angebot ist noch dünn und der Anlageerfolg deutlich schlechter. Ebenfalls aufgelistet sind nach demselben Muster wie bei weltweit streuenden Aktienfonds- und ETF auch die Regionen Europa (931 Fonds), Schwellenländer global (618 Fonds) und Deutschland (119 Fonds).

Viele Anleger weichen aus Kostengründen zunehmend auf Aktien-ETF aus. Zu denen beraten 34f-Vermittler meist nicht, weil sie dafür eben nicht vergütet werden. Künftig könnte sich das ändern, wenn sogenannte semi-transparente ETF auf den Markt kommen, sagte Detlef Glow, Chef von Lipper EMEA Research, im procontra-Interview. Schon jetzt könne der Vermittler mit Finanzplattformen zusammenarbeiten, die in der Lage sind, individuelle Servicegebühren bei den Kunden abzurechnen.

Dafür muss der Vermittler aber tatsächlich Mehrwert bieten, etwa zum Kauf von Produkten mit niedrigen Managementgebühren und ohne Bestandsprovision beraten oder ein erweitertes Reporting zu Anlageprodukten liefern. Ebenso könnte es eine aktive Betreuung mit Vorschlägen zu Änderungen im Portfolio, wenn sie sinnvoll erscheinen, sein. Die wichtigsten Tipps zu weltweit streuenden Aktien-ETF hat Finanztest aufgelistet. Als Anbieter der 1. Wahl werden in alphabetischer Reihenfolge genannt: Amundi, Deka, HSBC, Invesco, iShares, Lyxor, SPDR, X-trackers und UBS.

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