Adventskalender-Türchen 3

Steile These 2024: „Es fliegen massenhaft Bestandsimmobilien auf den Markt“

Gewagt? Absurd? Oder doch gar nicht so unwahrscheinlich? procontra stellt einige steile Thesen für 2024 auf und beleuchtet ihre Wahrscheinlichkeit. Heute im Türchen: Folgen der teurer werdenden (Anschluss)finanzierungen.

Author_image
05:12 Uhr | 03. Dezember | 2023
Steile These 2024: „Es fliegen massenhaft Bestandsimmobilien auf den Markt“

Hintergrund: 
Durch den jahrelangen Zinsverfall fielen Anschlussfinanzierungen in der Regel günstiger aus als die erste Zinsbindung. Das dreht sich: Nun übersteigen die neuen Konditionen die einstigen Bauzinsen. Viele Baufis stehen damit auf Kippe.

Setzt man die Standardzinsbindung von zehn Jahren voraus, so müssen aktuell jene Hausbesitzer eine An-schlussfinanzierung finden, die 2013 bzw. 2014 ihre erste Zinsbindung vereinbart haben. Das ist die erste Generation, bei denen die Konditionen für die zweite Zinsbindung nun deutlich über denen der ersten liegen.

Denn während sich vor zehn Jahren viele Häuslebauer ihre Baufinanzierung für etwa 2,5 Prozent sicherten, notiert nun bestenfalls eine Vier vor dem Komma. Steigt das Ausfallrisiko nun in den kommenden Jahren? „Der Großteil unserer Kunden, bei denen in den kommenden Jahren die Anschlussfinanzierung ansteht, hat sehr solide finanziert und die Zinsbindung und Tilgung so gestaltet, dass zum Zeitpunkt der Anschlussfinanzierung ein großer Teil des Kredits zurückgeführt ist. Wir sehen daher kein gestiegenes Ausfallrisiko durch den Zinsanstieg“, so die Interhyp auf Anfrage.

Dennoch sei zu beobachten, dass Anschlussfinanzierer derzeit spürbar mit der Tilgung runtergehen, um das Zinsniveau auszugleichen. Das führt zu längeren Restlaufzeiten bei den Darlehen.

Prognose: 
Anschlussfinanzierungen werden in den kommenden Jahren teurer im Vergleich zur ersten Zinsbindung. Wo diese bereits knapp kalkuliert war, steigt das Ausfallrisiko.
Wahrscheinlichkeit der These: 65 Prozent