Baufinanzierung

Bauministerium stoppt KfW-Förderprogramm

Das Bauministerium hat das Förderprogramm „Klimafreundlicher Neubau“, mit dem besonders klimafreundliche Wohnungen gefördert werden, ausgesetzt. Schuld sei die hohe Nachfrage, heißt es. Erst im nächsten Jahr soll es weitergehen.

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14:12 Uhr | 15. Dezember | 2023
Förderung

Wer besonders klimabewusst bauen möchte, kann hierfür derzeit keine Förderanträge bei der KfW-Bank einreichen. Im kommenden Jahr soll es jedoch weitergehen.

| Quelle: kali9

„Die Haushaltsmittel sind erschöpft – keine Antragstellung möglich“. Diese Nachricht finden alle Interessierten, die sich derzeit bei der KfW-Bank über das Eigenheim-Förderprogramm „Klimafreundlicher Neubau“ (KFN) informieren wollen. Überraschend hat das Bundesbauministerium am Donnerstag bekannt gegeben, dass keine neuen Anträge mehr für das KFN-Programm gestellt werden können.

Mit dem seit März laufenden Programm wollte die Bundesregierung mithilfe verbilligter Kredite vor allem jüngeren Menschen helfen, den Traum vom Wohneigentum zu erfüllen. Gleichzeitig war das Förderprogramm ein Mittel, die Energiebilanz im Gebäudesektor zu verbessern. 

Aus Sicht des Bundesbauministeriums ist das Programm ein Erfolg. Bis zum 13. Dezember dieses Jahres wurden laut Ministerium über 18.000 Förderzusagen erteilt und damit rund 46.000 klimafreundliche Wohneinheiten gefördert. Mit der KFN-Förderung wurden Förderkredite und Zuschüsse über ca. 7,5 Milliarden Euro zugesagt, womit Gesamtinvestitionen in Höhe von rund 17 Milliarden Euro angestoßen wurden. 

Starke Nachfrage

Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) erklärte, dass die Nachfrage nach der Neubauförderung die Erwartungen übertroffen habe. „Bereits nach drei Monaten war der Fördertopf für den klimafreundlichen Neubau fast leer, sodass wir ihn auf knapp zwei Milliarden Euro erhöhen mussten.“

Neue Anträge sollen wieder möglich sein, sobald der Bundeshaushalt 2024 in Kraft tritt, teilte Geywitz mit. Dennoch stößt die vorübergehende Aussetzung der Förderung auf Kritik. „Die hohe Nachfrage spricht eigentlich dafür, den Deckel nicht zu, sondern – im Gegenteil – weiter aufzumachen“, bemerkte Tomas Peeters, Vorstandsvorsitzender der Baufi24 Baufinanzierung GmbH. „Die Situation ist für viele Bauwillige ohnehin schon schwierig genug.“ So seien die Baugenehmigungen in Deutschland aufgrund gestiegener Bau- sowie Finanzierungskosten in den ersten neun Monaten des Jahres um 40 Prozent zurückgegangen. „Diesem Trend sollte die Politik entgegenwirken, nicht noch weiter befeuern“, so Peeters.

Allerdings haben Bauwillige noch weitere Optionen. So ist die Wohneigentumsförderung für Familien (WEF), die allen Familien sowie Alleinerziehenden mit mindestens einem Kind offensteht, weiter geöffnet. Auch Bundesländer sowie Kommunen bieten zinsverbilligte Förderkredite an. Beispiele hierfür sind das „Hessen-Darlehen“ der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen oder das Z15-Darlehen der Staatsbank für Baden-Württemberg.