Rating
Das Leistungsniveau der selbstständigen Berufsunfähigkeitsversicherungen (SBU) auf dem deutschen Markt ist so gut wie nie zuvor. Zu diesem Ergebnis kommt das Analysehaus Franke und Bornberg in seinem aktuellen SBU-Rating 2024. Dafür haben die Hannoveraner 123 Tarife von 55 Versicherern unter die Lupe genommen. Davon erreichten 70 Tarife (56,91 Prozent) die Bestnote „FFF+“.
Auch die übrigen Tarife schnitten überwiegend gut ab. Für 21 gab es die zweitbeste Note „FFF“, die drittbeste Note „FF+“ gab es für 17 Tarife, die viertbeste „FF“ für 9 und die fünftbeste „F+“ für 6 Tarife. Die beiden schlechtesten Noten „F“ und „F-“ wurden nicht vergeben.
Auffällig: Bei den 32 getesteten betriebliche BU-Versicherungen lag der Anteil der Top-Tarife mit „FFF+“ sogar noch höher (20 Stück = 62,5 Prozent) als bei den SBU-Tarifen. Dieser Markt ist anscheinend stark im Kommen, was Franke und Bornberg auch an der Zwei-Klassen-Gesellschaft in der Berufsunfähigkeitsversicherung festmacht. „BU-Versicherer schreiben die Entwicklung zur Klassengesellschaft fort“, sagt Michael Franke, Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH. Die Policen für Akademiker würden über die Jahre nicht nur besser, sondern auch günstiger. Anders sehe es bei körperlich Tätigen aus. „Ob Krankenschwester, Pfleger, Busfahrer oder Handwerker – gerade jene Berufe, die unsere Gesellschaft zusammenhalten, fallen durchs Raster“, kritisiert Franke den Markt.
Als bBU beziehungsweise BU-Direktversicherungen verbessern sich ihre Chancen nun aber anscheinend. Denn laut Franke dienen diese den Arbeitgebern als wichtiges Unterscheidungsmerkmal bei der Personalsuche und verhelfen Beschäftigten zum bezahlbaren Versicherungsschutz.