bAV-Fondspolicen auf dem Vormarsch

Die fondsgebundene Vorsorge wird in der betrieblichen Altersvorsorge immer beliebter. „Zwei Drittel der Arbeitnehmer sorgen derzeit mit kapitalmarktnahen Angeboten vor“, berichtet jetzt die Allianz Lebensversicherung und führt daher ihr Vorsorgekonzept InvestFlex auch in der Unterstützungskasse ein, einem von mehreren Durchführungswegen in der betrieblichen Altersvorsorge.

Dem Lebensversicherer zufolge gibt es die fondsgebundene Rentenversicherung auch in der Variante InvestFlex Green, also mit Fokus auf Geldanlage in Sondervermögen mit Nachhaltigkeitsmerkmalen. Das erweiterte Angebot in der Unterstützungskasse gebe es als Kapital- und Rentenzusage (beitragsorientierte Leistungszusage) für alle Fonds des Allianz-Fonds-Universums. Das Vorsorgekonzept setze auf die Renditechancen der Kapitalmärkte. Wählbar seien Garantieniveaus von 60, 80 und 90 Prozent – analog zu den Wahlmöglichkeiten aus anderen Durchführungswegen.

Auf Anfrage bestätigt auch Fabian von Löbbecke, Vorstandsvorsitzender der HDI Pensionsmanagement AG und im Vorstand der HDI Lebensversicherung AG verantwortlich für den Bereich Neugeschäft und Produktmanagement Leben, „den Trend hin zu kapitalmarktnahen Angeboten in der bAV“. Die fondsgebundene Direktversicherung HDI SafeInvest habe sich mit „deutlichen Zuwächsen sehr erfreulich entwickelt“. Das Produkt ermögliche eine Aktienquote von bis zu 100 Prozent. Gegenüber procontra sagte Löbbecke: „Darüber hinaus planen wir die Einführung einer fondsgebundenen Rückdeckungsversicherung für den Durchführungsweg Unterstützungskasse.“

Ebenso Jochen Prost, Leiter bAV-Vertriebsunterstützung bei der Alte Leipziger Lebensversicherung: „Wir sehen eine steigende Bereitschaft in den Unternehmen, auf ein Garantieniveau von 100 Prozent zu verzichten, um Renditechancen zu erhöhen und einen Inflationsschutz einzubauen.“ Ein Produkt des Versicherers sei die sogenannte smarte Rente. Prost zufolge fordern größere Unternehmen in den bAV-Ausschreibungen heutzutage immer ein bAV-Produkt mit der Option, eine Fondskomponente einzuschließen. Und auch in Gesprächen mit mittelgroßen Firmen spiele eine kapitalmarktorientierte bAV-Lösung sowohl bei der Einrichtung als auch der Anpassung des bAV-Angebots eine wichtige Rolle.

Zuletzt haben mehrere Studien – zum Beispiel von Willis Towers Watson (WTW) und Lurse – in der betrieblichen Altersvorsorge einen Trend weg von der Beitragszusage mit Mindestleistung hin zur beitragsorientierten Leistungszusage mit Kapitalmarktorientierung festgestellt. Hierin liegt eine Chance für eine größere Verbreitung der betrieblichen Altersvorsorge in den Unternehmen und damit auch für bAV-Makler. Der Grund: Bei kapitalmarktnahen Angeboten beschränkt sich das Risiko des Arbeitgebers im Wesentlichen auf die Übernahme der Beiträge; bei abgesenkten Garantien sogar nicht mal das. Gleichzeitig liegt das Kapitalanlagerisiko vor allem beim Arbeitnehmer.