Mangel an Solvabilität

BaFin entzieht Babcock Pensionskasse die Geschäftserlaubnis

Die BaFin hat der Babcock Pensionskasse aus Nordrhein-Westfalen die Erlaubnis zum Betrieb des Versicherungsgeschäfts entzogen. Es mangelt an der Solvabilität. Für die Mitglieder geht es aber erstmal weiter.

Schild mit Aufschrift Kasse geschlossen

Das Neugeschäft ist der Babcock Pensionskasse schon seit 20 Jahren untersagt. Nun dürfen auch die Bestandsverträge nicht mehr erhöht oder verlängert werden. | Quelle: Andie_Alpion

Der Babcock Pensionskasse VVaG aus Oberhausen hat seine Erlaubnis zum Betrieb des Versicherungsgeschäfts verloren. Dies hat ihm die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) per Bescheid bereits am 29. Oktober mitgeteilt. Zwar dürfen bestehende Versicherungsverträge noch ordnungsgemäß durchgeführt und abgewickelt werden. Sie dürfen aber nicht mehr im Beitrag erhöht oder verlängert werden. Zudem bleibt der Pensionskasse weiterhin die Zeichnung von Neugeschäft untersagt.

„Das Unternehmen konnte die Mindestkapitalanforderung nicht erfüllen und keinen realistischen Finanzierungsplan zur Beseitigung dieser Unterdeckung vorlegen“, teilt die Aufsicht dazu mit. Im Zusammenhang mit der Finanzlage der Babcock gilt deren Neugeschäftsverbot, laut der BaFin, bereits seit dem Jahr 2005.

Offenbar hatte die Pensionskasse in den letzten Jahren versucht, die notwendigen Solvabilitätskapitalanforderungen durch eine Sanierungsstrategie wieder dauerhaft zu erfüllen. Der Babcock-Vorstandsvorsitzende Ralf Langhoff schrieb dazu im Geschäftsbericht 2023/2024:

„Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Vergangenheit haben uns vor große Aufgaben gestellt. Dazu zählten insbesondere die lange andauernde Niedrigzinsphase der vergangenen Jahre und der darauffolgende historisch hohe Zinsanstieg. Die negativen Entwicklungen auf den globalen Märkten, insbesondere im Immobiliensektor, haben zudem zu erheblichen Belastungen in unserem Portfolio geführt.“

Langhoffs Mission, das Ruder herumzureißen, ist nun anscheinend misslungen. Allzu schnell dürfte die 1954 als Deutsche Babcock & Wilcox Dampfkesselwerke AG gegründete Pensionskasse aber nicht vom Markt verschwinden. Laut Geschäftsbericht befanden sich 2024 noch 9.294 Mitglieder in der Rentenphase, gegenüber 5.377 beitragszahlenden Anwärtern. Die Beitragseinnahmen der Babcock Pensionskasse gingen zuletzt von 3,49 auf 3,29 Millionen Euro zurück.