Gesetzliche Unfallversicherung

Zahl der Wegeunfälle mit Fahrrädern steigt rasant

Die Gesetzliche Unfallversicherung warnt vor einer fatalen Entwicklung: In den vergangenen zehn Jahren verunglückten immer mehr Fahrradfahrer während der Arbeitszeit oder auf dem Weg zur Arbeit. Auch die Unfallzahlen in Zusammenhang mit E-Bikes und Pedelecs stiegen ordentlich an.

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13:06 Uhr | 19. Juni | 2023
Fahrrad liegt auf Zebrastreifen

In den vergangenen zehn Jahren hat die Zahl der auf dem Arbeitsweg verunglückten Radfahrer extrem zugenommen: Die Zahl der Wegeunfälle stieg von rund 22.500 auf mehr als 37.000.

| Quelle: KatarzynaBialasiewicz

Ob bedingt durch ein immer stärkeres Klimabewusstsein oder durch eine Art Post-Corona-Effekt – immer mehr Menschen steigen vom Auto aufs Fahrrad um. Nach einer aktuellen Mitteilung der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) nahm der Anteil der Verkehrsteilnehmer, die sich ausschließlich mit dem Fahrrad durch die Straßen bewegen, in den vergangenen Jahren erheblich zu. Das führte zu folgender Entwicklung: In den letzten vergangenen Jahren stieg die Zahl der meldepflichtigen Wegeunfälle mit dem Fahrrad überdurchschnittlich an – von rund 22.500 im Jahr 2013 auf mehr als 37.000 im Jahr 2022.  

Unfallzahlen mit E-Bikes und Pedelecs vervierfachten sich

So sei mittlerweile mehr als jeder fünfte Wegeunfall, den der Spitzenverband verzeichnet, ein Unfall mit dem Fahrrad, so Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Hussy. Parallel stieg auch die Zahl der Unfälle mit dem E-Bike oder Pedelec ordentlich: Diese habe sich nach Angaben des DGUV von 2019 bis 2022 mehr als vervierfacht. So zählte die DGUV für 2019 insgesamt 407 meldepflichtige Unfälle mit E-Bikes und Pedelecs. 2022 waren es schon 1.650.

„Wir brauchen ein besseres Miteinander auf unseren Straßen“, resümierte Hauptgeschäftsführer Hussy. Zudem müsse die Verkehrspolitik dem veränderten Mobilitätsverhalten der Menschen Rechnung tragen: „Konkret heißt das, die Vision Zero ernst zu nehmen und die Infrastruktur konsequent am Schutz der ungeschützten Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer auszurichten.“ Mehr sichere Rad- und Fußgängerwege sowie mehr Sicherheit an Kreuzungen und Einmündungen seien nötig.

Die Anzahl der Wegeunfälle mit Fußgängern war in den vergangenen Jahren hingegen rückläufig. So gingen hier 2013 noch 70.338 Meldungen bei der Gesetzlichen Unfallversicherung ein, während die Zahl 2022 lediglich bei 57.538 lag. Auch bezüglich der Wegeunfälle, in die Autofahrer verwickelt waren, verzeichnet die DGUV einen Rückgang – von 58.848 im Jahr 2013 auf 41.186 im vergangenen Jahr.