Verbraucherschützer stampfen "Versicherungskäse" ein

Versicherer können aufatmen – zumindest diejenigen, die in den vergangenen Jahren Produkte mit fragwürdigem Kundennutzen auf den Markt gebracht haben. Der Bund der Versicherten stellt seinen in der Branche berüchtigten Negativpreis „Versicherungskäse“ ein. Das bestätigte eine Sprecherin procontra auf Nachfrage.

Seit 2015 hatten die Verbraucherschützer Jahr für Jahr die aus ihrer Sicht besonders misslungenen Versicherungsangebote, die mit intransparenten Bedingungen glänzten oder anderweitig verbraucherunfreundlich daherkamen, mit dem Schmähpreis ausgezeichnet. Zu den „Gewinnern“ der vergangenen Jahre gehörten unter anderem die Allianz („Rund um den Arenabesuch“), die Axa („Relax-Rente“), die Ergo („Kidspolice“) und die Helvetia („Geräteversicherung Easy All@Home“). Letzter Preisträger im vergangenen Jahr war schließlich die Astra Versicherung AG mit ihrer Nachhilfe-Versicherung. Mit der Verleihung des Preises wollte der Bund der Versicherten laut eigenen Angaben nicht nur Verbraucher sensibilisieren, sondern auch die Branche zu mehr Transparenz anhalten.

Das will der BdV auch in Zukunft fortführen – nur offenbar mit anderen Mitteln. „Unser Ziel ist es, noch schneller und effektiver auf problematische Entwicklungen im Versicherungsmarkt hinzuweisen und Verbraucher*innen gezielt zu informieren“, teilte eine Sprecherin mit. „Dies erfordert neue Ansätze, die über eine jährliche Auszeichnung hinausgehen und die wachsende Vielfalt und Dynamik des Marktes berücksichtigen.“ Wie genau diese aussehen könnten, sagte der BdV nicht. Man entwickele aber „kontinuierlich neue Wege, um verlässliche Orientierung zu bieten und Fehlentwicklungen rechtzeitig zu benennen“.