Hintergrund
In den Vorständen der deutschen Versicherer geht es nach wie vor männlich zu. Im nächsten Jahr scheiden einige Vorstände aus und brauchen eine/-n Nachfolger/-in: eine historische Chance?
Der Frauenanteil in der Versicherungsbranche liegt bei stolzen 49 Prozent. Auf Vorstandsebene betrug er bei deutschen Versicherern im Jahr 2024 immerhin schon 19,6 Prozent – 2014 lag dieser Anteil noch bei schlappen 12,8. Bei vielen deutschen Versicherungsunternehmen werden 2026 verantwortungsvolle Positionen frei – eine historische Chance: Beim weltgrößten Rückversicherer Munich Re tritt der Vorstandsvorsitzende Joachim Wenning ab. Ebenso abgelöst wird 2026 Gottfried Rüßmann als Vorstandsvorsitzender der DEVK. Die Liste der zu besetzenden Posten auf höchster Ebene ist lang. Knackt die Branche 2026 endlich die 50-Prozent-Marke? Wir haben Zweifel. Denn eins ist jetzt schon auffällig: Frauennamen sind auch bei näherem Hinsehen kaum zu finden. Einzig die scheidende Vorständin Wiltrud Pekarek der ALH im Bereich Krankenversicherung. Doch auch ihr Nachfolger wird – wie bei den anderen Positionen – sehr wahrscheinlich ein Mann sein.
Prognose
Der Wille ist da. Immerhin haben 84 Prozent der Versicherer die Charta der Vielfalt unterzeichnet. Aber die Mühlen in der Frauenförderung mahlen langsam. 51 Prozent? Wunsch ja – das versichert der GDV glaubhaft – aber Wirklichkeit nein.
Wahrscheinlichkeit: 10 Prozent