Das Votum beider Mitgliedervertreterversammlungen fiel einstimmig aus: Im Sommer wuchs mit der Süddeutschen Krankenversicherung (SDK) und der Stuttgarter Versicherungsgruppe zusammen, was – wie die bisherigen Erfahrungen bereits belegen – zusammengehört. Beide Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit weisen ähnlich solide Kennzahlen auf. Und sie teilen eine Unternehmenskultur, die zum einen den Menschen in den Mittelpunkt stellt und zum anderen auf einem kollegialen Miteinander gegenüber den Vertriebspartnern, Mitarbeitern und Mitgliedern basiert. Daneben aber hat auch jeder der beiden Fusionspartner seine spezifischen Stärken, die sich ergänzen und damit Synergieeffekte und eine insgesamt bessere Unternehmensperformance ermöglichen – zugunsten der Kunden und Vermittler. Während die SDK zu den Qualitätsmarktführern in der PKV zählt, ist die Stuttgarter in der Lebens- und Unfallversicherung hervorragend aufgestellt. Der gemeinsame Gleichordnungskonzern wurde im August von der Finanzaufsicht BaFin genehmigt. Damit entsteht bis zum planmäßigen Abschluss der Fusion im Herbst 2026 ein neuer großer Player in der deutschen Versicherungslandschaft, der rund 1.600 Fachkräfte beschäftigt, mehr als 1,8 Millionen Verträge unterhält und dafür circa 1,85 Milliarden Euro an gebuchten Beiträgen vereinnahmt. Vorteile bringt das beispielsweise in den Verhandlungen mit Asset-Managern und bei Investitionen in die IT-Systeme und -Prozesse, die bei beiden Versicherern schon heute State of the Art sind. Überdies kann die Vertriebspower mit ihren unterschiedlichen Schwerpunkten verschmolzen werden.
Was dabei konkret zu erwarten und was bereits ins Werk gesetzt ist, verraten die beiden vertrieblichen Masterminds Olaf Engemann (Vorstand für Vertrieb und Marketing) und Jesko Kannenberg (Vorstand Maklervertrieb) im Interview auf den Folgeseiten ebenso wie erste Quick Wins des Zusammenschlusses, die Stellung der freien Makler, Produktneuerungen und gute Gründe für die qualifizierte Ansprache der Zielgruppe Ärzte.
»Echte Berater auf Augenhöhe«
Die SDK-Vertriebsstrategen Olaf Engemann, Vorstand für Vertrieb und Marketing,
und Jesko Kannenberg, Vorstand Maklervertrieb, im Doppelinterview

Jesko Kannenberg und Olaf Engemann:
Olaf Engelmann: Seit dem 1. Juli ist der Zusammenschluss offiziell. Nun steht das gegenseitige Kennenlernen ebenso im Fokus wie das Erkennen und Heben gemeinsamer Potenziale. Im Vertrieb ist schon viel passiert: Wir haben unsere Maklerorganisation neu aufgestellt und Jesko Kannenberg verantwortet inzwischen den Maklervertrieb beider Häuser.
Jesko Kannenberg: Wir haben in kurzer Zeit häuserübergreifende Teams gebildet, die bereits gemeinsam beraten und betreuen. Das kommt bei den Vermittlern hervorragend an. Gleichzeitig wollen wir unsere jeweiligen Stärken nutzen – etwa indem da, wo sinnvoll, bei der Krankenversicherung die Lebensversicherung mit angeboten wird und umgekehrt. Zudem arbeiten wir daran, die Plattformen für Vertriebspartner zusammenzuführen.

und Olaf Engemann:
Kannenberg: Ein zentraler Vorteil ist, dass unsere Geschäftspartner nun auf das gesamte Vorsorgeportfolio zugreifen können. Wir denken die Themen Gesundheit, Einkommens- und Alterssicherung ganzheitlich. Ein erster technischer Quick Win ist die gemeinsame Nutzung des Vermittler-CRM-Tools, das künftig beide Häuser verwenden. Bei solchen Themen gibt es noch weitere Potenziale. Vermittler profitieren so von einheitlichen Prozessen und effizienteren Abläufen.
Engemann: Spürbar ist das auch im Tagesgeschäft: Unsere Betreuer-Tandems arbeiten interdisziplinär und werden gezielt weitergebildet, um über beide Produktwelten hinweg beraten zu können. Zugleich stellen wir sicher, dass bei Bedarf immer auch die jeweiligen Experten zur Verfügung stehen, für passgenaue Angebote. Das rundet das Bild am Markt ab und macht uns auch für neue Partner noch attraktiver.

und Olaf Engemann:
Engemann: Bei der Stuttgarter liegt traditionell der Fokus auf dem Maklervertrieb; bei der SDK sind wir eine Multikanalstrategie gefahren, bei der der Maklervertrieb zuletzt stark an Bedeutung gewonnen hat. Zugleich setzen wir weiterhin auch auf die Ausschließlichkeit und den Direktvertrieb. Dies führt dazu, dass sich unsere Vertriebe optimal ergänzen. Gerade die Kombination aus persönlicher Beratungskompetenz und digitaler Unterstützung ist für ein erklärungsbedürftiges Produkt wie die private Krankenversicherung entscheidend.
Kannenberg: Diesen hohen Stellenwert unterstreichen wir durch den Ausbau unserer Betreuungsteams und die enge Zusammenarbeit in der Fläche. Makler sind für uns keine reinen Vertriebspartner, sondern echte Berater auf Augenhöhe. Das spiegelt sich auch in der Produktentwicklung und im gemeinsamen Austausch wider.

und Olaf Engemann:
Kannenberg: Ein großer Schritt in der Transformation beider Häuser ist die Einführung neuer Bestandsführungssysteme. Parallel arbeiten wir an Produktbündeln, die das Thema Einkommensschutz stärker in den Fokus rücken – etwa durch die Kombination von Krankentagegeld mit Berufsunfähigkeit oder ergänzender Altersvorsorge. Unsere Kernprodukte in der Zusatz- und Vollversicherung sind bereits sehr gut aufgestellt, eventuell wird es aber kleinere Facelifts geben.
Engemann: Darüber hinaus treiben wir das Versorgungskonzept Gesundheit der Wirtschaft und Industrie, kurz VGWI, weiter voran. Es bietet verschiedenste Services zum Thema Gesundheit, aber auch weit darüber hinaus, etwa Pflege-Assistance, Facharztterminservice und vieles mehr. Das Angebot kann modular nach den Bedürfnissen des jeweiligen Firmenkunden zusammengestellt werden und ist aktuell einzigartig am Markt. Damit schaffen wir Mehrwert weit über die klassische Versicherung hinaus.
Procontra
Besonders erfolgreich ist Ihre Kampagne für die Zielgruppe Ärzte. Warum ist sie für Makler lohnenswert?

und Olaf Engemann:
Kannenberg: Die PKV ist ein Produkt, das persönliche Beratung erfordert. Ärztinnen und Ärzte sind berufsbedingt Profis, wenn es um Gesundheit geht, und erwarten daher eine Beratung auf Augenhöhe. Entscheidend ist also die qualifizierte Beratung vor Ort, die wir mit unserem spezialisierten Maklervertrieb deutschlandweit anbieten können.
Engemann: Und hinzu kommt: Entgegen manchen Wettbewerbern gibt es bei der SDK keinen separaten Ärztetarif. Vielmehr sind Ärztinnen und Ärzte bei uns Teil des gesamten Versichertenkollektivs, was aus Risiko- und somit Beitragsstabilitätsaspekten große Vorteile mit sich bringt. Dabei erhalten sie einen Rabatt und somit zu vergünstigten Konditionen hochwertigen und individuell anpassbaren Versicherungsschutz. Unsere Kampagne zeigt, dass dieser Ansatz funktioniert: Gerade im Maklerbereich erzielen wir hier in den letzten beiden Jahren sehr gute Ergebnisse und eine deutliche Steigerung der Abschlusszahlen.
Procontra
Welche Argumente sprechen für einen PKV-Voll-Abschluss bei der SDK – auch für Nicht-Mediziner?

und Olaf Engemann:
Engemann: Ein wesentliches Plus ist unser modulares Tarifwerk, welches es ermöglicht, den Versicherungsschutz flexibel anzupassen – das wird in Zeiten steigender GKV-Beiträge immer wichtiger. Ein weiteres Plus sind die vielen Möglichkeiten, den Schutz und damit die Beiträge ohne erneute Gesundheitsprüfung der jeweiligen Lebenssituation anzupassen.
Kannenberg: Diese Vorteile werden wahrgenommen, gerade bei Maklern. Unser Wachstum insbesondere in der Vollversicherung unterstreicht dies. Für viele Gutverdiener ist der Wechsel in die PKV nicht nur finanziell attraktiv, sondern auch mit Blick auf die Leistungen. Und für Unternehmen lohnt es sich ebenfalls, Mitarbeitende über betriebliche Vorsorge abzusichern, egal ob bAV, bKV oder idealerweise beides. Das spart Lohnnebenkosten und stärkt die Mitarbeiterbindung.

