DEVK 2024: Rekord im Neugeschäft, aber Kfz-Sparte bleibt Sorgenkind
Was Sie erfahren werden
Wie die DEVK im Jahr 2024 ihr bestes Neugeschäftsergebnis erzielte
Warum die Kfz-Versicherung trotz Wachstum ein Verlustbringer bleibt
Welche Rolle die Rückversicherung als Wachstumstreiber einnimmt
Solche Zahlen wünscht man sich zum Abschied. Ende des Jahres geht DEVK-Vorstandschef Gottfried Rüßmann in den Ruhestand und übergibt den Staffelstab an Michael Knaup. Gestern durfte er noch einmal die aktuellen Bilanzzahlen präsentieren. Und die können sich wahrlich sehen lassen – nur die Kfz-Sparte trübt ein wenig die gute Stimmung. Doch der Reihe nach.
Versicherer auf Wachsumskurs
Nach dem eher schwachen Geschäftsjahr 2022 und der zufriedenstellenden Bilanz 2023 befindet sich die DEVK wieder auf Wachstumskurs. Das gilt sowohl für die Unternehmensgruppe insgesamt als auch für die meisten Einzelunternehmen und Versicherungszweige wie etwa die Rückversicherung. „Die Beitragseinnahmen der DEVK-Gruppe sind 2024 um 12,4 Prozent auf 5,4 Mrd. Euro gestiegen“, verkündete Gottfried Rüßmann, „Damit gehören wir zu den wachstumsstärksten Gruppen in Deutschland.“
Besonders erfreulich für die DEVK: Im Neugeschäft verzeichnete sie 2024 mit 1,1 Milliarden Euro ein Plus von 24,1 Prozent und damit das beste Vertriebsergebnis in ihrer fast 140-jährigen Geschichte. Ein wichtiger Faktor für diesen Erfolg war die Kfz-Wechselzeit mit über 125.000 Neuverträgen.
Trotz dieser Entwicklung bleibt die Kfz-Sparte innerhalb des Schaden- und Unfallversicherungsgeschäfts das große Sorgenkind des Konzerns. Denn während die Combined Ratio bei den Komposit-Versicherern insgesamt mit 98,5 Prozent wieder im grünen Bereich liegt, bewegt sie sich bei der Kfz-Versicherung trotz Prämienanpassungen mit 111,5 Prozent (2023: 118 Prozent) weiterhin in der Verlustzone.
Kosten haben sich verdoppelt
Wie andere Versicherer auch, leidet die DEVK, die rund 6 Millionen Kfz-Verträge im Bestand hat, an den nach wie vor steigenden Reparatur- und Materialkosten. Für bestimmte Pkw-Ersatzteile hätten sich die Preise in den vergangenen zehn Jahren nahezu verdoppelt, erläuterte der designierte neue DEVK-Chef Michael Knaup bei der gestrigen Bilanzvorstellung. An neuen Beitragssteigerungen werde man daher kaum vorbeikommen. „Wir sind bei Kfz noch nicht da, wo wir hinwollen“, so Knaup.
Weiter ausgebaut hat die DEVK im vergangenen Jahr das Geschäftsfeld Rückversicherung. Die Zahl der Kunden erhöhte sich von 955 auf 998 aus über 120 Ländern. „Unsere Rückversicherer gehören zu den Hauptwachstumstreibern der DEVK-Gruppe und tragen inzwischen zu einem Viertel des Beitragsaufkommens bei“, so Gottfried Rüßmann.
Tipp: Alle Zahlen zum Geschäftsjahr 2024 finden Sie hier.