
„Versicherer stellen Geschäft mit Maklerpools ein“
Wahrscheinlichkeit: 10 Prozent +++
Seit 1. Oktober 2024 bietet der HDI über Pools kein Neugeschäft mehr in der Kfz-Versicherung für Privatkunden an. Auch das Geschäft in den privaten HUS-Sparten über Pools wird eingeschränkt. Laut HDI erwartet die BaFin nach marktweiten Verlusten der Anbieter in der Kfz- und der privaten Sachversicherung, dass sie ihr Geschäft kostendeckend betreiben. Wie ist das zu bewerten? „Als langjähriger Partner des HDI finden wir es unglücklich, dass in der Kommunikation ein ganzer Vertriebsweg stigmatisiert wird, obwohl die Schadenquoten bei den Pools höchst individuell sind“, sagt Sebastian Grabmaier, Vorstandschef von Jung, DMS & Cie. Eine Lösung über Prämienanpassungen und Tarifvoreinstellungen wäre besser gewesen. Keinen Branchentrend sieht auch Netfonds. „Es gibt defizitäre Sparten, die Entwicklungen der Schäden und harte Preiskämpfe sind Gründe. Es ist die Aufgabe des Versicherers, eine auskömmliche Kalkulation, verbunden mit einer ausgewogenen Annahmepolitik, auf die Beine zu stellen“, so Matthias Horn, Vorstand NVS Netfonds.
„Das über Maklerpools fließende Courtagevolumen ist in den letzten Jahren mit 13 Prozent pro Jahr signifikant stärker gewachsen als die gut 2 Prozent Prämienwachstum pro Jahr des Versicherungsmarkts. Maklerpools gewinnen daher Marktanteile!“, betont Dietmar Kottmann, Partner bei Oliver Wyman. Er sieht daher keinen Rückzug der Versicherer, ganz im Gegenteil. Dabei führe hohe Transparenz im Markt zu einem schärferen Wettbewerb. Illustration: Roman Kulon