Kfz-Kasko

Versicherer warnen vor Beginn der Mardersaison

Marderbisse werden zu einem immer kostspieligeren Problem für die Kaskoversicherer. Dies liegt auch an der Verkehrswende.

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13:03 Uhr | 25. März | 2024
Versicherer warnen vor Beginn der Mardersaison

Marderbisse werden zu einem immer kostspieligeren Problem für die Kaskoversicherer. Dies liegt auch an der Verkehrswende.

| Quelle: Adobe Stock/Horst Schmidt

Der Frühling steht vor die Tür: Für Autofahrer heißt das allerdings nicht nur, ihren Boliden neu zu bereifen. Sie müssen – gerade jetzt im Frühjahr – verstärkt mit Marderschäden rechnen. „Marder beißen zwischen April und Juni an einem durchschnittlichen Tag die Kabel und Schläuche von bis zu 1.000 kaskoversicherten Pkw kaputt – deutlich mehr als im Rest des Jahres“, schreibt der Versichererverband GDV in einer aktuellen Meldung. Insgesamt 214.000 Marderschäden kamen so im Jahr 2022 zusammen.

Der Grund für das erhöhte Schadenaufkommen im Frühling, liegt in der Tatsache, dass die Tiere im Frühjahr auf Duftmarken ihrer Artgenossen besonders beißwütig reagieren. Im Motorraum, in den sich die Tiere aufgrund der dort vorhandenen Wärme gerne zurückziehen, sind die Leidtragenden dann die sich dort befindlichen Kabel und Leitungen.

Für die Versicherer werden Marderbisse zu einer immer kostspieligeren Angelegenheit. So stieg das Schadenaufkommen im Jahr 2022 erstmals auf über 100 Millionen Euro. Mit 104 Millionen Euro stieg das Schadenvolumen im Vergleich zum Vorjahr (92 Millionen Euro) somit deutlich.

Der Grund hierfür liegt nicht allein im Anstieg der Schadenfälle begründet: Mit 214.000 registrierten die Kaskoversicherer 6.000 Fälle mehr als noch 2021, jedoch deutlich weniger als beispielsweise 2019, als 233.000 Fälle verzeichnet wurden.

Maßgeblich dürfte auch sein, dass immer mehr Elektroautos zwischen die Zähne der Raubtiere geraten. Und gerade hier kann ein Marderbiss teuer werden – vor allem dann, wenn die Tiere den Hochvoltkabelstrang anknabbern. Dieser muss bei einer Beschädigung komplett ausgetauscht werden, schreibt der ADAC. Auf die Besitzer kommen dann Kosten von mehreren Tausend Euro zu. Bei älteren Fahrzeugen lohne sich eine Reparatur manchmal auch gar nicht mehr. Zum Vergleich: Die durchschnittlichen Kosten eines Nagerbisses liegen bei knapp 500 Euro.

Um Marderschäden vorzubeugen, gibt der GDV Autofahrern drei Tipps an die Hand:

• Regelmäßige Blicke unter die Motorhaube lassen den Autobesitzer schnell erkennen, ob er unerwünschten Marderbesuch hatte. Das Sekret lässt sich zwar mit speziellen Sprays neutralisieren, allerdings ist eine professionelle Motorraumreinigung vorzuziehen

• Die Installation eines engmaschigen Drahtnetzes unter dem Motor hält die gelenkigen Tiere von einem Einstieg in den Motorraum ab

• Auch kleine Metallplättchen an den Einstiegsorten, die harmlose, jedoch unangenehme Stromschläge absondern, schrecken die Tiere ab

Auf jeden Fall lohnt sich aber der Abschluss einer Kaskoversicherung. Bei der Auswahl des Tarifes sollten Autobesitzer darauf achten, dass dieser auch Folgeschäden abdeckt.