R+V-Auswertung

Die 5 häufigsten Schäden in der Rechtsschutzversicherung

Warum es im vergangenen Jahr bei ihren Privatkunden am häufigsten krachte, hat die R+V Versicherung ausgewertet. Den Rechtsschutz-Beratungsbedarf von Gewerbekunden sollten Vermittler indes nicht vernachlässigen.

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15:02 Uhr | 14. Februar | 2024
Die 5 häufigsten Schäden in der Rechtsschutzversicherung

Streitigkeiten mit dem Arbeitgeber oder dem Nachbarn waren bei den R+V-Kunden zuletzt nicht die wichtigsten Gründe für die Inanspruchnahme ihrer Rechtsschutzversicherung.

| Quelle: Adobe Stock/kencor04

Dass Vermittler gegenüber ihren Kunden die Rechtsschutzversicherung ansprechen sollten, gebietet nicht nur die Beratungspflicht. Sie stoßen damit auch auf fruchtbaren Boden. So ist die Anzahl der Verträge in dieser Sparte, laut GDV, in den letzten 20 Jahren um gut 20 Prozent auf rund 23,5 Millionen angewachsen.

Wofür die Menschen ihre Rechtsschutz-Policen am häufigsten benötigen, hat nun die R+V ermittelt. Dazu hat der Versicherer die bei ihm eingegangenen Schadenfälle des Jahres 2023 ausgewertet. Die R+V zählt zu den mittelgroßen Anbietern auf dem deutschen Markt und verfügte im Jahr 2022 (neuere Zahlen liegen noch nicht vor) über einen Bestand von rund 860.000 Rechtsschutzversicherungen.

Vertragsstreitigkeiten (26 Prozent)
In 26 Prozent der Schadenfälle ging es um vertragliche Streitigkeiten. Typisch waren dabei Auseinandersetzungen wegen eines Kfz-Kaufvertrags, wegen des Vertrags mit dem Telefonanbieter oder wegen einer Urlaubsreise.

Schadenersatzansprüche (18 Prozent)
Hier ging es häufig um die Höhe der Reparaturkosten nach einem Autounfall. Der Diesel-Abgasskandal spielte bei der R+V eine deutlich geringere Rolle als in den Vorjahren.

Arbeitsrecht (13 Prozent)
Abmahnungen, betriebsbedingte Kündigungen oder Differenzen wegen Formulierungen im Arbeitszeugnis sind typische Themen.

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Ordnungswidrigkeiten und Strafsachen im Straßenverkehr (13 Prozent)
Die Bandbreite der Streitfälle reichte von Geschwindigkeitsübertretungen über Vorfahrtverstöße bis hin zu Ermittlungen nach einem schweren Verkehrsunfall.

Immobilien (10 Prozent)
Hierbei ging es um eine Mieterhöhung, die Nebenkostenabrechnung, den Schimmel im Badezimmer oder die hohe Hecke auf dem Nachbargrundstück.

Gewerbe-Rechtsschutz nicht vernachlässigen

Eine Auswertung von Roland Rechtsschutz über das Jahr 2022 kam zu einem ähnlichen Ergebnis – allerdings ordneten sich hier die Streitigkeiten im Straßenverkehr noch vor Schadenersatz und Arbeitsrecht ein.

Sowohl die Auswertung der R+V als auch die von Roland beziehen aber nur die Schadenfälle von Privatkunden ein. Das soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch bei Firmen großer Beratungsbedarf im Bereich Rechtsschutz besteht. Dies vor allem vor dem Hintergrund zunehmend internationaler Handelsaktivitäten, aber auch bezüglich der wachsenden Verantwortung und Haftung von Managern. Der aus Maklersicht beste gewerbliche Rechtsschutzversicherer ist die Arag.