Ruhestandswelle kommt

Generationenwechsel: Wie der demografische Wandel die Versicherungsbranche umgestaltet

Der deutschen Versicherungsbranche könnte in den nächsten Jahren ein bedeutender Wandel bevorstehen: Laut einer Studie von Policen Direkt aus dem Jahr 2022 plant rund ein Drittel aller Versicherungsmakler, innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre in den Ruhestand zu gehen. Dies weist auf eine bevorstehende personelle Verschiebung hin, die weitreichende Folgen für die Branche haben könnte.

08:07 Uhr | 12. Juli | 2023
Generationenwechsel: Wie der demografische Wandel die Versicherungsbranche umgestaltet

Die Versicherungsbranche steht vor einem Wandel: Rund ein Drittel der Maklerschaft könnte in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen.

| Quelle: alvarez

In Deutschland sind gegenwärtig ca. 46.000 Versicherungsmakler aktiv. Diese Zahl könnte sich jedoch bald erheblich reduzieren. Bei der kürzlich durchgeführten Umfrage „Maklerbarometer 2022“ unter 413 Vermittlern zeigte sich, dass viele von ihnen bereits konkrete Pensionierungspläne haben.

Herausforderungen in der Nachfolgeplanung

Die Notwendigkeit einer sorgfältigen Nachfolgeplanung ist mittlerweile vielen Maklern in der Branche bewusst und wird daher schon frühzeitig relevant. 75 Prozent der befragten Vermittler haben sich in den letzten drei Jahren mit diesem Thema beschäftigt. Jedoch ist es für viele nach wie vor eine Herausforderung, potenzielle Nachfolger für ihr Unternehmen zu finden. Nur 41 Prozent haben bereits Kontakt zu möglichen Nachfolgern, und nur 18 Prozent haben eine endgültige Entscheidung über ihre Nachfolge getroffen.

Erwartungen an den Übergang

Für die meisten Makler ist eine gut durchdachte Nachfolgelösung entscheidend. Die Hälfte der Befragten betrachtet ihren Kundenstamm bzw. ihr Unternehmen als wesentlichen Teil ihrer Altersvorsorge. Des Weiteren möchten 75 Prozent der Befragten sicherstellen, dass ihre Ehepartner im Falle ihres Todes finanziell abgesichert sind. Beliebte Modelle für die Nachfolge sind Rentenmodelle, der Verkauf des Unternehmens und der Verkauf von Beständen.

Mögliche Folgen für die Versicherungsbranche

Der signifikante Rückgang aktiver Versicherungsmakler könnte erhebliche Folgen für die Branche haben:

  • Fachkräftemangel: Ohne ausreichende Anzahl an neu ausgebildeten Fachkräften könnte es zu einem Mangel kommen.

  • Kundenservice und -beziehungen: Langjährige Kundenbeziehungen könnten durch den Ruhestand zahlreicher Makler gefährdet sein, bzw. sich verändern.

  • Technologie: Ohne genügend menschliche Makler könnte die Branche verstärkt auf Technologien und Automatisierung setzen.

  • Branchenwandel: Mit einem Rückgang alteingesessener Makler könnte es mehr Raum für Innovation und Veränderung in der Branche geben.

Die Branche steht vor erheblichen Herausforderungen und muss sich möglicherweise auf Veränderungen einstellen. Diese Herausforderungen können Anpassungen und eventuelle Strategiewechsel von den Versicherungsunternehmen erfordern. Es könnte notwendig werden, in Ausbildung und Weiterentwicklung zu investieren, die Technologieeffizienz zu erhöhen und Strategien zur Kundenbindung zu überdenken.