Zielgruppe im Fokus: Wichtige Fakten zur Familienstruktur in Deutschland

Wie viele Familien gibt es in Deutschland? Wie viele Mütter und Väter arbeiten in Teilzeit? Wer die Zielgruppe Familie richtig beraten möchte, sollte ihre Lebenssituation kennen. Wichtige Fakten auf einen Blick

12:07 Uhr | 29. Juli | 2025
Zielgruppe im Fokus: Wichtige Fakten zur Familienstruktur in Deutschland

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Das Statistische Bundesamt (Destatis) erhebt regelmäßig Daten zur Situation von Familien in Deutschland. Daraus können sich wertvolle Ansätze für die Beratung ergeben.

Die wichtigsten Punkte im Überblick:

  • Immer weniger Menschen in Deutschland leben in Familien. Aktuell trifft das auf 49 Prozent der Bevölkerung beziehungsweise 41,3 Millionen Menschen hierzulande zu. Im Jahr 2005 hatten noch gut 53 Prozent der Bevölkerung in Familien gelebt. Insgesamt gibt es in Deutschland rund 12 Millionen Familien; 2,8 Millionen Eltern sind alleinerziehend.

  • Rund ein Viertel (26 Prozent) aller Kinder in Deutschland lebt in kinderreichen Familien mit mindestens zwei oder mehr Geschwistern. Knapp jedes dritte Kind (30 Prozent) wächst allerdings ohne Geschwister auf.

  • Der Anteil von Kindern in kinderreichen Familien ist von 1996 bis 2015 zunächst von 25 auf 23 Prozent zurückgegangen. Bis 2024 stieg er jedoch wieder auf 26 Prozent. Im Gegenzug sank der Anteil von Kindern ohne Geschwister in den vergangenen zehn Jahren etwas. „Hintergrund für die Entwicklung dürfte vor allem die Zuwanderung in den Jahren ab 2015 sein“, so das Statistische Bundesamt.

  • Menschen in Deutschland verlassen ihr Elternhaus im EU-Vergleich eher früh. Mit durchschnittlich 23,9 Jahren ziehen junge Menschen hierzulande aus dem elterlichen Haushalt aus. Im Durchschnitt aller EU-Mitgliedstaaten liegt das durchschnittliche Alter bei Auszug mit 26,2 Jahren deutlich höher.

  • Insgesamt sind in Deutschland 74 Prozent der Frauen und 81 Prozent der Männer erwerbstätig. Bei Eltern von minderjährigen Kindern sind dagegen aktuell 92 Prozent der Väter, aber nur 71 Prozent der Mütter erwerbstätig. Noch deutlichere Unterschiede zwischen den Geschlechtern zeigen sich mit einem Verhältnis von 89 zu 40 Prozent bei Eltern mit Kindern unter 3 Jahren.

  • 68 Prozent aller Mütter mit Kindern unter 18 Jahren arbeiten in Teilzeit, bei den Müttern mit Kindern unter 3 Jahren sind es sogar 73 Prozent. Bei den Vätern sind es dagegen nur 8 bzw. 9 Prozent.

  • Gut 60 Prozent der jungen Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren stehen finanziell noch nicht auf eigenen Beinen, sondern sind für ihren Lebensunterhalt hauptsächlich auf familiäre Unterstützung oder staatliche Leistungen wie BAföG oder Bürgergeld angewiesen.

  • Frauen ab 65 Jahren beziehen aktuell Alterseinkünfte von rund 18.700 Euro brutto im Jahr, Männer von rund 25.600 Euro. Die Gründe für dieses geschlechtsspezifische Gefälle bei den Alterseinkünften, auch Gender Pension Gap genannt, sind vielfältig: So erwerben Frauen im Laufe ihres Erwerbslebens im Schnitt geringere Rentenansprüche, weil sie teilweise in schlechter bezahlten Branchen arbeiten als Männer. Frauen arbeiten zudem häufiger in Teilzeit, nehmen häufiger und längere Auszeiten für Care-Arbeit und sind seltener in Führungspositionen tätig.