Die Befürchtungen, dass die Corona-Pandemie das Geschäft der Lebensversicherer empfindlich beeinflussen werde, haben sich nicht erfüllt – dies zeigt ein Blick in die Informationsbroschüre „Die deutsche Lebensversicherung in Zahlen 2022“ des Gesamtverbands der deutschen Versicherer.
Zwar sank der Vertragsbestand gegenüber dem Vorjahr um 0,8 Prozent auf 86,9 Millionen Verträge (2020: 87,6 Millionen), beim Neugeschäft verzeichneten die Versicherer aber ein deutliches Plus (4,6 Prozent) – insgesamt fünf Millionen neue Verträge wurden abgeschlossen.
Vor allem das Geschäft mit fondsgebundenen Versicherungen floriert. Ihr Bestand wuchs im vergangenen Jahr um über eine Million Verträge von 14.446.716 auf 15.603.261 Policen. Dies zeigt ein Blick in den aktuellen procontra-LV-Check, dem die Geschäftsberichte von 62 Lebensversicherern zugrunde liegen. Auch der Bestand an Kollektivversicherungen, also die bAV, wuchs im vergangenen Jahr von 13.164.296 auf 14.218.699 – ein Plus von über einer Million.
Der Abrieb beim Gesamtbestand resultiert in erster Linie aus dem starken Rückgang bei Kapitallebensversicherungen, deren Bestand um über eine Million Verträge auf 13.218.031 Verträge absank. Auch im Neugeschäft spielen Kapitallebensversicherungen nur noch eine untergeordnete Rolle – insgesamt entfällt nur noch ein Bestandteil von 5,7 Prozent auf sie. Zum Vergleich: Fondspolicen sind mittlerweile für über 40 Prozent des Neugeschäfts verantwortlich.
Bei den einzelnen Anbietern verlief das Geschäft sehr unterschiedlich. Während einige Gesellschaften über 100.000 Verträge hinzugewinnen konnten, verzeichneten manche Lebensversicherer einen deutlichen Bestandsabrieb. Bei sechs Anbietern lag dieser gar bei über 50.000 Policen. Bei wem die Vertragszahlen besonders deutlich sanken, lesen Sie in der untenstehenden Bilderstrecke.