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Markus Herrmann:
Herrmann:
Genau! (lacht)
procontra
Das klingt, als ginge das Verhältnis zu Ihren Kunden weit über das rein geschäftliche hinaus.
Herrmann:
So ist es auch. Wir versichern nun mal keine Maschinen oder Gebäude, sondern Menschen, genauer gesagt: Kinder. Das ist häufig sehr emotional besetzt. In vielen Fällen entwickelt sich ein gutes, persönliches Verhältnis zu den Eltern, gerade, wenn sie ihr erstes Kind bekommen und die Aufregung sehr groß ist. Wir beantworten dann auch Fragen zur Absicherung von Behandlungsmethoden, zur Arbeit von Kinderärzten und anderen Themen. Dabei ist es sicher hilfreich, dass wir im Team alle selbst Kinder haben.
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Wodurch zeichnet sich eine spezielle Kinderkrankenversicherung gegenüber „normalen“ PKV-Tarifen aus?
Herrmann:
Kinder benötigen andere Leistungen als Erwachsene. In den ersten Lebensjahren verursachen sie medizinische Kosten von durchschnittlich knapp 1.300 Euro pro Jahr – für Impfungen, Vorsorge oder einem Infekt, was in dieser Lebensphase ja häufig vorkommt. Deshalb lohnen sich für Kinder in diesem Alter keine Tarife mit Selbstbehalt. Später, bei gesunden Kindern ab fünf oder sechs Jahren können sich Selbstbehalte dann wieder rechnen. Ein Baustein, der ebenfalls sehr oft nachgefragt wird, ist das Rooming-in, also die Möglichkeit, dass Eltern bei einer stationären Behandlung beim Kind im Krankenhaus übernachten können.
Herrmann:
Auf jeden Fall sollten hohe kieferorthopädische Leistungen mitversichert sein, mit mindestens 80, besser 100 Prozent. Das gleiche gilt für Osteopathie, generell für alle sanften, natürlichen Heilverfahren. Vielen Eltern ist es extrem wichtig, gerade bei kleinen Kindern zwischen solchen Heilmethoden und der klassischen Schulmedizin wählen zu können. Von großer Bedeutung ist außerdem der schnelle Zugang zu Facharztterminen.
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Was können Eltern tun, die beide gesetzlich krankenversichert sind? In diesem Fall kommt der Nachwuchs ja automatisch auch in die GKV.
Herrmann:
Als erstes kommt es dann darauf an, sich eine Krankenkasse zu suchen, die für junge Eltern geeignet ist. Da gibt es durchaus Unterschiede. Nicht alle Kassen erstatten zum Beispiel eine Hebammenrufbereitschaft für werdende Eltern oder Kurse zur Gewichtsreduktion nach der Geburt. In diesem Zusammenhang wollen wir in naher Zukunft auf unserer Website ein Vergleichsprogramm anbieten. Zweitens sollten gesetzlich versicherte Eltern sinnvolle, private Zusatzversicherungen abschließen, etwa für privatärztliche Behandlung, Heilpraktiker, Zahnzusatz und stationäre Zusatzversicherungen wie Einbettzimmer und das bereits erwähnte Rooming-in. Schließlich empfehlen wir immer auch ambulante Ergänzungstarife, zum Beispiel für erweiterte Vorsorgeuntersuchungen, Brillen und Naturheilmethoden.
Herrmann:
Gesetzlich versicherte Eltern, die die Chance haben, in die PKV zu wechseln oder sinnvolle Zusatzversicherungen ohne Gesundheitsprüfung zur GKV für Ihr Kind abschließen wollen, sollten das spätestens vier Monate vor der Geburt für sich selber tun. Der PKV-Abschluss im Rahmen der Kindernachversicherung für das Kind ist in den ersten beiden Lebensmonaten des Neugeborenen ohne Gesundheitsprüfung möglich, aber nur, wenn mindestens ein Elternteil in der PKV ist und dieser Vertrag bereits drei Monate vor der Geburt bestanden hat. Ein Wechsel in die PKV oder der Abschluss von Zusatzversicherungen muss also vor diesem Zeitraum erfolgen. Was viele nicht wissen: Es gibt darüber hinaus auch noch die Möglichkeit eines Kostenerstattungsverfahrens durch die GKV. Das heißt: Anstelle der direkten Kostenübernahme durch die gesetzliche Krankenkasse bekommen auch gesetzliche Versicherte die zunächst selbst bezahlten Kosten für medizinische Leistungen erstattet und der Rest durch die spezielle private Zusatzversicherung – so wie etwa bei Beamten mit ihrem zweistufigen Abrechnungssystem. Auf diese Weise wird das Kind zum vollwertigen Privatpatienten, ohne die GKV zu verlassen. Darüber informieren die Krankenkassen von sich aus aber kaum. Eltern, die sich dafür interessieren, sollten sich deshalb von einem Spezialisten beraten lassen.
Herrmann:
Es geht ihnen gut! Leon nutzt bereits seine erste Handprothese und auch für Leni wird alles Menschenmögliche getan. Ihre Adoptiveltern machen wirklich einen super Job und sind für Leni zwei Engel.

