22. Adventskalender-Tür

Steile Thesen 2026: „Zahl der Krankenkassen sinkt auf 50“

Gewagt? Absurd? Oder doch gar nicht so unwahrscheinlich? procontra stellt einige steile Thesen für 2026 auf und beleuchtet ihre Wahrscheinlichkeit. Heute im Türchen: Die überfällige Konsolidierung der Krankenkassen findet endlich statt.

Das 22. Türchen 2025

Die 22. Tür unseres Adventskalenders 2025 mit allen „Steilen Thesen“ für das kommende Jahr. | Quelle: Illustration: Roman Kulon

Hintergrund:

Die gesetzlichen Krankenkassen stecken in einer Krise, die sich allein mit höheren Beiträgen nicht lösen lässt. Strukturelle Reformen müssen her – zum Beispiel die Konsolidierung weiterer Krankenkassen.

Die Finanzlücke in der GKV könnte laut Deloitte bis 2030 auf 87 Milliarden Euro anwachsen. Auf lange Sicht werde die Lücke noch größer: Rund 565 Milliarden Euro würde die Unterdeckung im Jahr 2050 betragen – auch wenn die von der Koalition geplanten Maßnahmen vollständig umgesetzt werden. Der Ruf der GKV nach immer höheren Beiträgen kann nicht die Antwort sein. Die Beiträge würden ansonsten irgendwann bei 30 Prozent liegen. „Es ist Zeit, das Bismarcksche Gesundheitssystem hinter uns zu lassen und Gesundheitsversorgung in Deutschland völlig neu zu denken“, sagt Gregor-Konstantin Elbel von Deloitte. Ein möglicher Ansatzpunkt: weniger Krankenkassen. Waren es 1970 noch 1.815, hatte sich 1990 die Anzahl bereits auf 1.147 reduziert. Im Jahr 2000 waren es 420, und heute gibt es nur noch 94 Kassen. Die Tendenz ist eindeutig und könnte sich 2026 fortsetzen. Die Digitalisierung und der Einsatz von KI könnten den Prozess stark beschleunigen.

Prognose:

Es ist davon auszugehen, dass sich die GKV-Krise 2026 weiter verschärfen wird. Doch ob der Mut für strukturelle Reformen gefunden wird, die Arbeitsplätze kosten können? Womöglich wenn der Druck steigt.

Wahrscheinlichkeit: 50 Prozent