Klare Worte auf der SDK-Bilanzpressekonferenz

„Die Pflegeversicherung kann keine Vollkaskoversicherung sein“

Die Pflegeversicherung muss dringend reformiert werden, fordern die Vorstände des Krankenversicherers SDK im Rahmen der Bilanzpressekonferenz.

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10:04 Uhr | 26. April | 2024
Die Pflegeversicherung kann keine Vollkaskoversicherung sein

SDK-Vorstandssprecher Ulrich Mitzlaff fordert im Rahmen der Bilanzpressekonferenz die Politik bei der Pflegeversicherung zum Handeln auf.

| Quelle: SDK

Der Krankenversicherer SDK positioniert sich mit klaren Worten bezüglich der aktuellen Entwicklungen bei der Finanzierung der Pflegeversicherung im Rahmen seiner Bilanzpressekonferenz. „Angesichts der demografischen Entwicklung und des baldigen Renteneintritts der Babyboomer-Generation ist es nicht mehr 5 vor, sondern schon 5 nach 12. Es wird dringend Zeit, dass die Politik diese seit langem vorhersehbare Finanzierungskrise unserer Sozialversicherung in die Hand nimmt“, sagt Ulrich Mitzlaff, SDK-Vorstandssprechers. „Wir als PKV werden eine Reform konstruktiv begleiten; der PKV-Verband hat für die Pflege bereits den Vorschlag für einen neuen Generationenvertrag gemacht“ so Mitzlaff. Die klare Aussage des SDK-Vorstands: „Die Pflegeversicherung kann keine Vollkaskoversicherung sein; zudem bedarf es einer verstärkten Kapitaldeckung wie beispielsweise einer Aktien-Pflegerente.“

Neben dieser klaren Position zur Pflegeversicherung gibt die SDK einen Einblick in ihre Geschäftsentwicklung sowie ein Ziel für die Zukunft. Denn sowohl bei Produkten als auch beim Service möchte das Unternehmen Marktführerschaft erreichen und erhalten. Die vier Vorstände, die die Zahlen des Geschäftsjahres 2023 präsentieren, sehen sich auf einem guten Weg dahin.

Anzahl der Versicherten in bKV-Gruppenverträgen wächst

In einem volatilen Geschäftsumfeld sei 2023 ein gutes Ergebnis erzielt worden. Im Detail heißt das folgendes: Die Leistungen sind gestiegen, vor allem im stationären Bereich. Bei den Kapitalanlagen gab es 2023 höhere Abschreibungen, die sich daher am Ende auswirken. Besonders der Zuwachs an versicherten Personen von über 34.000 auf knapp 671.000 Mitglieder sei allerdings positiv. Die betriebliche Krankenversicherung als strategische Geschäftsfeld sei ebenfalls gewachsen. Hier lag die Anzahl der Versicherten in Gruppenverträgen bei 144.689 (2022: 135.144 Personen). Der vertriebliche Erfolg in der Krankenvoll- und -zusatzversicherung verteilt sich hauptsächlich auf die Ausschließlichkeit (53 Prozent) und auf Makler/Firmenkooperationen (44 Prozent).

Auch das Thema Fachkräftemangel beschäftigt die SDK. Daher komme der Personalpolitik eine besondere Bedeutung zu. Das Jobsharing als ein Element ermögliche es zum Beispiel aktuell zwei jungen Frauen, sich in Führungspositionen zu entwickeln und das im Einklang mit dem Familienleben. In Zukunft müsse bei der Arbeitswelt anders gedacht werden.

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