Scope-Untersuchung

Diese 3 Multi-Themenfonds erzielten 2022 positive Rendite

Multithematische Fonds erzielten im vergangenen Jahr deutlich schlechtere Ergebnisse als Aktienfonds ohne thematischen Fokus. Das hatte Gründe, wie eine Untersuchung von Scope zeigt.

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14:01 Uhr | 20. Januar | 2023
Ölraffinerie

Multi-Themenfonds wurde es 2022 zum Verhängnis, dass sie kaum in Energiewerte investiert hatten, die sich im vergangenen Jahr positiv entwickelten.

| Quelle: imaginima

Sogenannte Megathemen gibt es wie Sand am Meer: Digitalisierung, Robotik, Klimawandel, Wasser oder Gesundheit – die Zahl der thematisch fokussierten Fonds ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen, Milliarden Euro flossen in thematische Investments.

Anleger, denen das Investment in nur einen Themenbereich zu riskant erschien, konnten zudem in sogenannte Multi-Themenfonds investieren. Der größte Fonds dieser Kategorie (Anlagevermögen: knapp 11 Milliarden Euro), der Pictet – Global Megatrend Selection – investiert dabei in 12 Hauptthemen (u.a. Ernährung, Robotik, Holz und Wasser) und 17 weitere Sub-Themen. Andere Anbieter bedienen sich hingegen aus wesentlich weniger Themenbereichen. Mittlerweile stehen deutschen Anlegern 132 multithematische Aktienfonds zur Auswahl, die insgesamt 72 Milliarden Euro verwalten.

Diese konnten renditetechnisch im vergangenen Jahr nur in den seltensten Fällen überzeugen, zeigt nun eine vom Analysehaus Scope vorgelegte Studie. Dies lag nicht nur am turbulenten Börsenjahr 2022. Fast immer schnitten die Fonds mit breiter Sektorallokation schlechter ab als die globalen Aktienmärkte insgesamt. 

So verloren Anleger, die in einen Multithemenfonds investiert hatte, bis Ende November 2022 durchschnittlich 16 Prozent ihres investierten Vermögens. Fonds der Peergroup „Aktien Welt“ schnitten mit einer Rendite von -11,2 Prozent hingegen deutlich besser ab. Hauptgründe hierfür waren laut Scope-Studie die Untergewichtung von Energiewerten, die 2022 ein starkes Jahr hatten. Stattdessen setzten viele Multithemenfonds auf IT-Werte, die im vergangenen Jahr teils stark unter die Räder kamen. Auch Growth-Werte, für die viele multithematischen Fonds eine Vorliebe haben.

Auf 3-Jahres-Sicht ist die Lage hingegen ausgeglichener – hier lag die durchschnittliche Rendite der Multi-Themenfonds bei 5,1 Prozent, während die nicht thematisch orientierten Aktienfonds durchschnittlich auf 5,5 Prozent pro Jahr kamen. Allerdings konnten Anleger, die in den MSCI World investierten, eine Rendite von 10,1 Prozent erzielen.

Lediglich drei Multi-Themenfonds konnten 2022 eine positive Rendite erwirtschaften. Das waren:

Die Studie zeigt folglich, dass ein Megatrend nicht automatisch mit einem Mehrertrag gleichgesetzt werden kann. Öffentlichkeitswirksame Aussagen über das langfristige Outperformance-Potenzial bestimmter Themen sollten zudem mit Vorsicht genossen werden – insbesondere bei erst seit Kurzem bespielten Themen wie Cannabis, Weltraumforschung oder geänderten Ernährungsgewohnheiten.

Nichtsdestotrotz „bieten sich multithematische Fonds für viele Anleger als interessante Beimischung im Depot an“, schreiben die Studienautoren. „Das Kernportfolio vollständig ersetzen können sie allerdings nicht.“