Aon kooperiert mit Heilwesennetzwerk

Neue Alternative für Hebammen-Haftpflicht

Geburtshelfer und Hebammen sind per se schwer versicherbar. Ein neues Berufshaftpflicht-Angebot soll nun eine Alternative zu bestehenden Lösungen bieten.

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12:10 Uhr | 06. Oktober | 2023
Hebamme untersucht Baby

Der Makler Aon und das genossenschaftliche Heilwesennetzwerk bringen gemeinsam eine neue Haftpflicht-Lösung für Hebammen auf den Markt.

| Quelle: kzenon

Der Abschluss einer Berufshaftpflicht ist für Hebammen in der Regel mit hohen Hürden verbunden: Wegen der mit Geburtsfehlern verbundenen hohen Schadenzahlungen ist das Angebot an Policen rar, nur wenige Anbieter versichern den Berufsstand. Vor diesem Hintergrund hat nun das genossenschaftliche Heilwesennetzwerk (HWNW) gemeinsam mit dem Makler Aon eine Haftpflicht-Lösung entwickelt, die Hebammen mit und ohne Geburtshilfe sowie Geburtshäuser abschließen können.  

Durch die Police soll das knappe Angebot am Markt erweitert werden, heißt es in einer Pressemitteilung. Dabei ist die neue Berufshaftpflicht Teil eines neuen Kompetenzzentrums für Hebammen, das das HWNW derzeit aufbaut und das Unterstützung in wirtschaftlichen Angelegenheiten rund um den Beruf bieten soll.

Alternative zur bereits bestehenden Haftpflicht-Lösung

Die neu konzipierte Berufshaftpflicht kommt explizit als Alternative zu der bereits bestehenden Haftpflichtlösung auf den Markt, die vom Deutschen Hebammenverband und einem Konsortium unter Führung der Versicherungskammer Bayern ausgehandelt wurde. Vor Kurzem wurde dieser Vertrag bis Mitte 2027 verlängert.

Details über das Berufshaftpflicht-Angebot von Aon und HWNW sind bislang nicht bekannt. So äußerten sich die Unternehmen weder zu Risikoträgern, den ausgehandelten Prämien oder den Deckungssummen. Der Vorstandsvorsitzende des Heilwesennetzwerks, Horts Peter Schmitz, erklärte lediglich in einer Pressemitteilung: „Wesentliche Merkmale der neuen Berufshaftpflicht sind der transparente Umgang und die Makler-Unterstützung im Schadenfall, ohne Zwangsmitgliedschaft in einem Verein.“

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Das HWNW wurde 2014 gegründet. Unter dem Dach der Genossenschaft sind Dienstleister und Berater organisiert, die Hebammen spezielle Dienstleistungen zu vergünstigten Konditionen anbieten. „Diese für die Gesellschaft und Mütter so wichtige Berufsgruppe braucht dringend entlastende Unterstützung, um Risiken zu vermeiden und betriebswirtschaftliche professionell aufgestellt zu sein“, so Schmitz. Derzeit sind in der Genossenschaft rund 200 Mitglieder registriert, darunter circa 100 Makler.