Nach 45 Versicherungsjahren: 1.543 Euro Rente
Deutsche Rentner erhalten im Schnitt nach 45 Versicherungsjahren eine gesetzliche Rente von 1.543 Euro im Monat. Das geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums (BMAS) auf eine schriftliche Frage der Bundestagsfraktion der Linken hervor. In der Aufstellung der Regierung ist die mit diesem Monat vollzogene Rentenerhöhung allerdings nicht berücksichtigt.
Hamburger erhalten die höchsten Renten
Neben der bundesweit durchschnittlichen Rentenbezugshöhe hatte der Linken-Politiker auch nach den durchschnittlichen Auszahlbeträgen – differenziert nach Männern und Frauen sowie Ost- und Westdeutschen – gefragt. Männer mit 45 Versicherungsjahren beziehen demnach eine durchschnittliche Rente von 1.637 Euro, Frauen liegen mit 1.323 Euro mehrere hundert Euro darunter. Auch die Rentenbezüge in Ost und West klaffen auseinander: In Westdeutschland erhalten Rentner nach 45 Versicherungsjahren im Schnitt monatlich 1.605 Euro, im Osten Deutschlands liegt der Betrag bei 1.403 Euro.
In Hamburg beziehen Versicherte mit 1.665 Euro die höchsten Renten, am niedrigsten fallen sie in Thüringen aus: Dort werden Rentnern durchschnittlich 1.371 Euro pro Monat aufs Konto überwiesen.
Linken-Fraktionschef Bartsch kritisierte im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) die Zahlen. Er sprach von einer „beschämenden Bilanz der Rentenpolitik der letzten zwei Jahrzehnte“ und bemängelte weiter: Dass Frauen und Ostdeutsche deutlich weniger erhielten, zeige, „dass wir weit entfernt sind von einem gerechten System auskömmlicher Renten“. „Wer jahrzehntelang eingezahlt hat, muss eine gute Rente erhalten, die den erarbeiteten Lebensstandard sichert“, sagte er. Deutschland brauche ein deutlich höheres Rentenniveau, das durch eine große Rentenreform hin zu einer „Rentenkasse für alle“ finanziert werden könne. In Letztere sollten alle Erwerbstätige einzahlen – Beamte, Selbstständige, Abgeordnete sowie Minister.
Eine weitere Forderung des Politikers: Noch in diesem Jahre solle die Rente für alle Rentner um zehn Prozent als Inflationsausgleich erhöht werden. Denn es könne nicht sein, dass „Minister, Staatssekretäre und Pensionäre 3.000 Euro Inflationsprämie kassieren, aber Rentner real weiter Kaufkraft verlieren“.
Aktuell liegt das Rentenniveau, das das Verhältnis zwischen Standardrente und dem herrschenden Durchschnittseinkommen widerspiegelt, bei 48 Prozent. Nach den Plänen der Ampel soll es bis nach 2025 auf diesem Niveau abgesichert werden.
Die durchschnittlichen Rentenzahlbeträge im Detail
Mit mindestens 45 Versicherungsjahren*
* Beitrags- und beitragsfreie Zeiten bei Rentenberechnung nach dem Sechsten Buch Sozialgesetzbuch
Quelle: Statistik der Deutschen Rentenversicherung, Rentenbestand vom 31. Dezember 2022