Aktuelle Umfrage

Studie zeigt: Junge Menschen wollen vorsorgen – wissen aber nicht wie

Junge Menschen haben überraschend klare Vorstellungen davon, wie gute Altersvorsorge auszusehen hat. Gleichzeitig sind sie aber auch sehr verunsichert, wenn es um die langfristige Planung ihrer finanziellen Zukunft geht. Das zeigt eine neue Jugendstudie.

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08:06 Uhr | 13. Juni | 2025
Junger Verkäufer in Lebensmittel-Geschäft

Eine aktuelle Studie zeigt: Jugendliche wissen, dass sie sich um ihre Altersvorsorge kümmern müssen, fühlen sich aber oft verunsichert.

| Quelle: jacoblund

Was Sie erfahren werden:

  • Junge Menschen haben klare Vorstellungen von Altersvorsorge, sind aber unsicher bei der Umsetzung.

  • Es gibt erhebliche Wissenslücken – 54 Prozent verstehen grundlegende Finanzmechanismen nicht.

  • 75 Prozent fürchten sich vor Altersarmut, obwohl sie Verantwortung übernehmen wollen.

Wie sehen junge Menschen aktuell das Thema Altersvorsorge? Wie gut kennen sie sich mit Finanzen aus? Was erwarten sie vom Staat und ihrem Umfeld? Das sind zentrale Fragen der aktuellen Studie „Jugend, Vorsorge, Finanzen“, die das Versorgungswerk der Tarifvertragsparteien in der Metall- und Elektroindustrie, die „MetallRente“, seit 2010 alle drei Jahre unter jungen Erwachsenen im Alter von 17 bis 27 Jahren  durchführt.

Die aktuelle, sechste Auflage der Studie zeigt eine Generation, die Verantwortung übernehmen will, sich aber nicht in der Lage fühlt, gezielt und sicher zu handeln, weil sie sich mit Fragen der Altersvorsorge nicht auskennt. Der Wunsch nach mehr Informationen ist deshalb groß: So wünschen sich etwa 87 Prozent der Befragten die Aufnahme des Themas Altersvorsorge in ein eigenes Schulfach.

Diese zentralen Erkenntnisse aus der Umfrage zeigen die Lage zwischen Handlungswillen und Wissenslücke:

  • 96 Prozent der jungen Menschen wünschen sich von einer guten Altersvorsorge, dass sie lebenslang ausgezahlt wird. 95 Prozent erwarten Sicherheit und 92 Prozent haben eine starke Erwartung an eine gute Rendite ihrer Beiträge.

  • 75 Prozent der jungen Menschen haben Angst davor, im Alter nur eine geringe Rente zu bekommen und arm zu sein. Sie sind stark verunsichert und das auf vielen Ebenen. So ist die Zuversicht, Deutschland würde sich gut entwickeln, in den letzten drei Jahren von 47 Prozent auf 26 Prozent erneut gesunken.  Auch das Vertrauen in die Rentenpolitik sinkt.

  • Junge Menschen setzen verstärkt auf die betriebliche Altersvorsorge, um für sich vorzusorgen. Sie belegt mit 38 Prozent unter den Männern und 41 Prozent bei den Frauen Platz drei der Anlagen.

  • Junge Menschen sparen heute anders als früher. Noch vor drei Jahren lagen klassische Sparformen – wie Sparbuch, Bausparverträge und festverzinsliche Papiere – nahezu gleichauf mit Aktien und Fonds. Inzwischen setzen 62 Prozent der Befragten bei der Altersvorsorge auf Aktien und Fonds.

  • Junge Menschen haben große Wissenslücken. Nur 54 Prozent der Befragten können korrekt angeben, dass eine Anlage in Einzelunternehmen üblicherweise riskanter ist als in einen breit gestreuten Aktienfonds, oder dass eine sehr hohe Rendite in aller Regel mit einem sehr hohen Risiko einhergeht. Ähnlich sieht es beim Verständnis der gesetzlichen Rentenversicherung aus.

Studie sendet einen klaren Appell

Die MetallRente-Studie 2025 zeigt, dass es einer gezielten Wissensvermittlung bedarf, um die Lücken zu schließen und den Handlungswillen der Jugendlichen in erfolgreiche Altersvorsorgestrategien zu überführen. „Die Perspektive der jungen Erwachsenen muss gehört werden – in der Sozialpolitik, in der Debatte um die Rentenreform, in der Gestaltung der Lehrinhalte“, so Kerstin Schminke, Geschäftsführerin der MetallRente.

Die Studie verdeutlicht, dass die junge Generation Verantwortung übernehmen möchte, jedoch Unterstützung in Form von Wissen und klaren Handlungsansätzen benötigt. „Die Jugendstudie ist kein Endpunkt, sondern ein Startpunkt“, bestätigt auch Geschäftsführer Hansjörg Müllerleile. Die MetallRente werde den Dialog mit relevanten Akteuren aus Bildung und Politik fortsetzen, um gemeinsam konkrete Schritte zu entwickeln.

>> Weitere Ergebnisse der Jugendstudie finden Sie hier.