Basisrente

„Wir empfehlen die fondsgebundene Variante“

Professor Michael Hauer, Geschäftsführer des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung GmbH (IVFP), erläutert die Vorteile und wichtige Kriterien einer Basisrente.

08:02 Uhr | 08. Februar | 2023
Prof. Michael Hauer

Professor Michael Hauer, Geschäftsführer des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung GmbH (IVFP)

| Quelle: IVFP

procontra:

Wer kann von einer Basis- oder Rürup-Rente profitieren?

Michael Hauer:

Im Prinzip jeder, denn es gibt keine besonderen Voraussetzungen für den Abschluss. Besonders attraktiv ist die Basisrente aber für Gutverdiener, die einen höheren Steuersatz haben und für Menschen der Generation 50plus, die nur noch wenig Zeit bis zum Rentenbeginn haben und entsprechend hohe Beiträge leisten wollen. Ebenso eignet sie sich gut, um innerhalb von Familien eine gezielte Altersvorsorge für die Ehefrau durchzuführen.

procontra:

Welche Vorteile bietet die Basisrente?

Hauer:

Sie wird lebenslang als Leibrente ausbezahlt und ist auch bei einer Privatinsolvenz vor einer Pfändung geschützt. Die Basisrente ermöglicht ein wesentlich höheres gefördertes Volumen pro Jahr als andere Sparformen. Im Jahr 2023 liegt dieses bei 26.528 Euro für Ledige und 53.056 Euro für Verheiratete. Anders als bei der Riester-Rente kann bei der Basisrente auf die Bruttobeitragsgarantie verzichtet werden. Dadurch verbessern sich die Chancen auf eine höhere Rendite und Rente deutlich. Und schließlich kann die Basisrente von jedem Ehegatten abgeschlossen werden, das heißt das Fördervolumen kann auf die Ehegatten frei verteilt werden.

procontra:

Wie funktioniert die steuerliche Anerkennung in der Praxis?

Hauer:

Sie können die Beiträge in der Ansparphase als Sonderausgaben steuerlich geltend machen – seit diesem Jahr ist dies zu 100 Prozent möglich. Investiert man im Jahr 2023 demnach 10.000 Euro in eine Basisrente, so ist die volle Summe steuerlich absetzbar. Beim aktuellen Spitzensteuersatz von 42 Prozent (ohne Solidaritätszuschlag oder Kirchensteuer) erhält man demnach 4.200 Euro als Steuerersparnis zurück. Im Gegenzug wird der steuerpflichtige Teil der Rente bei Bezug mit dem individuellen Steuersatz besteuert. Dieser ist dann meist niedriger als in der Ansparphase. Somit ergibt sich ein steuerlicher Vorteil.

procontra:

Warum gibt es keine Option für eine Kapitalauszahlung bei der Basisrente?

Hauer:

Weil sie als lebenslange Leibrente in der ersten Schicht der Altersvorsorge konzipiert ist. So ist sichergestellt, dass die angesparte Altersvorsorge nicht für anderweitige Zwecke verwendet werden kann. Daher ist auch eine Vererbbarkeit des eingezahlten Kapitals nicht vorgesehen. Ehegatten, eingetragene Lebenspartner und/oder kindergeldberechtigte Kinder erhalten jedoch aus dem vorhandenen Kapital eine Leibrente. Marktstandard hierbei ist aktuell die Verrentung des (Rest-)Kapitals im Todesfall für die Hinterbliebenen. In manchen Fällen ist auch eine Rentengarantiezeit vereinbart.

procontra:

Welche Ausgestaltung der Basisrente ist besonders gefragt?

Hauer:

Auch wenn die Zinsen mittlerweile angestiegen sind, sind klassische Basis-Rentenversicherungen immer noch wenig attraktiv gegenüber fondsgebundenen Tarifen. Die Kombination der steuerlichen Absetzbarkeit mit der Investition in die Kapitalmärkte kann über mittlere und längere Laufzeiten sehr viel höhere Renditen bringen. Im Prinzip ist die Basisrente in dieser Form eine staatlich geförderte Wertpapierinvestition. Wir empfehlen daher die fondsgebundenen Variante. Unsere jüngstes Marktrating bietet hier einen transparenten Überblick. Mit unserem kostenfreien Tool „BasisrentenBerater“ unter www.fairadvisor.net lassen sich die individuelle Steuerersparnis, die Höhe der Basisrente und die Kapitalleistung aus der Privatrente berechnen.

Mehr zum kostenfreien Tool „BasisrentenBerater“