Kolumne

Bitcoins in der Altersvorsorge?

Am 11. Januar hat die US-Börsenaufsicht sogenannte Bitcoin-Spot-ETFs zum Handel zugelassen. Wird damit das Tor aufgestoßen, Kryptowährungen für die Altersvorsorge hierzulande zuzulassen? Eine Einschätzung von Martin Stenger, Director Sales, Business Development Insurance & Retirement Solutions – Germany, Austria & Switzerland bei Franklin Templeton.

13:02 Uhr | 13. Februar | 2024
Martin Stenger

Martin Stenger, Director Sales, Business Development Insurance & Retirement Solutions – Germany, Austria & Switzerland bei Franklin Templeton

| Quelle: Franklin Templeton

Auch wenn sich die Genehmigung der Bitcoin-Spot-ETFs zunächst nur auf die USA beschränkt, werden sowohl erste Sorgen als auch Hoffnungen laut. Während die Bitcoin-Freunde in ihren Hoffnungen bestärkt wurden, verwiesen andere auf die damit verbundenen Risiken.

Dabei übersehen viele Vorsorgesparer die eigentliche – und viel entscheidendere – Botschaft des Jahres 2024: Der Zinsgipfel scheint endlich überwunden. Sowohl Fed als auch EZB haben ihren Erhöhungszyklus gestoppt. Die Zinspolitik zeigt erste Erfolge und die Inflation scheint bezwungen. Es gibt bereits erste Anzeichen für eine beginnende Talfahrt bei den Zinsen. Warum ist das wichtig? 60 Prozent des Altersvorsorgeportfolios sollte in Core Investments angelegt sein, also Aktien und Anleihen weltweit diversifiziert nach dem Multi-Asset-Prinzip. Die Zinssteigerungen haben die Preise vieler Anleiheninvestments in den Keller gedrückt, mit der Folge, dass etliche Portfolios in Schieflage gerieten. Die Normalisierung der Zinssätze ist also eine gute Nachricht für Vorsorgesparer: Sie haben wieder ausbalancierte Multi-Asset-Produkte und die Schwankungen sind unter Kontrolle. 

Und Bitcoin-ETFs? Die stehen hier noch nicht zur Debatte. Fest steht für mich aber, dass die deutsche Altersvorsorge schon heute spannender ist als man es ihr nachsagt. Denn die verbleibenden 40 Prozent des Portfolios können als „Satellitenbeimischung“ in speziellere Titel angelegt werden – je nachdem, wie die Interessen des Vorsorgesparers gelagert sind: Das können Themenfonds sein wie etwa zum Klimaschutz oder Metaverse oder auch geographische Allokationen wie ein Indien-ETF. Und möglicherweise kann irgendwann in der Zukunft da auch mal ein Bitcoin-Spot-ETF dabei sein.