Erhebung

Versicherungsbranche verzeichnet deutlich mehr Auszubildende

Nach eher moderaten Jahren ist die Versicherungsbranche offenbar wieder interessanter für junge Leute geworden. Auch im Außendienst stieg die Anzahl der Auszubildenden.

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14:08 Uhr | 12. August | 2025
Auszubildende

Nach eher moderaten Jahren ist die Versicherungsbranche offenbar wieder interessanter für junge Leute geworden. Auch im Außendienst stieg die Anzahl der Auszubildenden.

| Quelle: monkeybusinessimages

Die Anzahl der Auszubildenen in den deutschen Versicherungsunternehmen ist im Jahr 2024 kräftig gestiegen. Um rund 800 und damit um knapp 8 Prozent kletterte ihre Anzahl auf 11.400 allein im Innendienst. Das geht aus der aktuellen Ausbildungsumfrage des Arbeitsgeberverbands der Versicherungsunternehmen in Deutschland (AGV) und des Berufsbildungswerks der Deutschen Versicherungswirtschaft (BWV) unter 61 Unternehmen mit 94 Prozent aller Branchenangestellten hervor. In den letzten sechs Jahren hatte die Anzahl der Innendienst-Azubis immer unter 11.000 gelegen.

Auch bei den Auszubildenden im Außendienst, zum Beispiel in den AO-Agenturen der Versicherer, gab es einen Anstieg. Ihre Anzahl kletterte von 2.240 in 2023 auf 2.430 in 2024. Bezogen auf die insgesamt 212.200 Angestellten in der Versicherungsbranche (171.500 Innendienstangestellte + 29.300 Außendienstangestellte + 11.400 Auszubildende) betrug die Auszubildendenquote somit rund 6,5 Prozent.

 

Wie viele Ausbildungsplätze tatsächlich nicht besetzt werden konnten, gibt die Statistik nicht an. Jedoch konnten 48 Prozent der Versicherer sowohl alle ihre Ausbildungsplätze als auch alle ihre dualen Studienplätze besetzen. Hauptgründe für das Freibleiben mancher Lehrstellen waren eine unzureichende Eignung der Bewerber (89 Prozent), eine unzureichende Qualität der Bewerbungsunterlagen (74 Prozent) und die teils schlechte regionale Bewerbersituation (69 Prozent).

Sicherlich sprechen mehrere Gründe für eine Ausbildung in der Versicherungsbranche, nicht zuletzt die Ausbildungsvergütung. Diese lag in 2024 durchschnittlich bei 1.282 Euro brutto im Monat und damit rund 13 Prozent über dem Durchschnitt aller Branchen hierzulande. Dazu kommt, dass sich die tarifvertraglich Angestellten aktuell über ein kräftiges Gehaltsplus freuen können. Auch die Auszubildenden erhalten im Zuge der Tarifrunde jetzt im August 150 Euro mehr und in einem Jahr weitere 100 Euro on top.