Schrumpfende Vertragsbestände

Von diesen 7 Haftpflichtversicherern wollen die meisten Kunden weg

Trotz generellem Spartenwachstum musste zuletzt jeder zweite Haftpflichtversicherer einen sinkenden Vertragsbestand ausweisen. Sieben Anbieter verloren über 10.000 Policen, einen Konzern traf es sogar doppelt.

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19:02 Uhr | 20. Februar | 2024
Von diesen 7 Haftpflichtversicherern wollen die meisten Kunden weg

Bei einem großen Konzern suchten jeweils über 10.000 Haftpflicht-Kunden sowohl beim allgemeinen als auch beim Maklerversicherer das Weite.

| Quelle: mediaphotos

Ob kleiner Sachschaden oder schwerwiegende Schadenersatzforderung – wer den Schutz einer Haftpflichtversicherung genießt, kann sich in solchen Situationen glücklich schätzen. Zudem befinden sich hierzulande anscheinend zahlreiche Anbieter mit ihren Tarifen auf sehr hohem Niveau. So gibt es zahlreiche Privathaftpflichttarife, die kürzlich bei gleich mehreren Ratings die Bestnote erzielten.

Zudem ist der Bestand an Haftpflichtversicherungen (privat und gewerblich) in den letzten 25 Jahren um rund 10 Millionen Verträge auf gut 48 Millionen angewachsen. Laut einer Auswertung der V.E.R.S. Leipzig GmbH verteilte sich dieses Wachstum im Geschäftsjahr 2022 (neuere Zahlen liegen noch nicht vor) allerdings auf nur 24 der 50 größten Haftpflichtversicherer (99 Prozent Marktabdeckung nach Prämieneinnahmen).

Doppeltes Pech für Generali

Top-Produkte bedeuten aber nicht gleichzeitig auch Bestandswachstum. So finden sich unter den am besten gerateten Anbietern auch solche, die in 2022 Vertragseinbußen hinnehmen mussten. Laut dem „Branchenmonitor Haftpflichtversicherung“ von V.E.R.S. Leipzig liefen insgesamt 26 Unternehmen Kunden davon. Bei sieben von ihnen standen zum Jahresende sogar über 10.000 Policen weniger zu Buche als ein Jahr zuvor (siehe Tabelle).

Besonders schlecht lief es in der Haftpflichtsparte für den Generali-Konzern. Er musste nicht nur den in absoluten Zahlen größten Abgang hinnehmen (Generali Deutschland), sondern mit seinem Maklerversicherer Dialog auch den größten anteiligen Bestandsverlust (-5,68 Prozent) verkraften.

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Versicherer

Vertragsbestand 2021

Vertragsbestand 2022

Verlust in Verträgen

Verlust prozentual

Generali Deutschland

2.223.406

2.195.960

27.446

1,23

Gothaer

1.621.797

1.600.648

21.149

1,30

HDI

1.152.429

1.131.497

20.932

1,82

Dialog

265.744

250.644

15.100

5,68

Provinzial

1.720.088

1.705.722

14.366

0,84

Helvetia Deutschland

343.360

330.824

12.536

3,65

Hansemerkur

388.020

375.614

12.406

3,20