Warenkreditversicherung: Schutzschirm hat sich für den Bund gelohnt

Bis Ende Juni hatte der Bund einen Schutzschirm für die Warenkreditversicherung aufgespannt und dafür einen Teil der Beitragseinnahmen der Versicherer erhalten. Ein gutes Geschäft, wie nun eine vorläufige Bilanz verdeutlicht.

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09:08 Uhr | 04. August | 2021

Die Einführung eines Schutzschirms für Warenkreditversicherungen hat sich für die Bundesregierung offenbar gelohnt. Beitragseinnahmen von 585 Millionen Euro stehen demnach lediglich Schadenzahlungen in Höhe von 108 Millionen Euro gegenüber, wie aus der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion hervorgeht.  

Die Bundesregierung hatte angesichts der Corona-Krise im Frühjahr 2020 eine Abmachung mit den deutschen Kreditversicherern geschlossen: Dieser zufolge erklärte sich der Bund bereit, für den Großteil etwaiger Schäden einzustehen. Im Gegenzug erhielt der Bund einen Großteil (65 Prozent) der Beitragseinnahmen. Für das erste Halbjahr 2021 war der Schutzschirm zu leicht veränderten Konditionen – der Bund erhielt 58,5 Prozent der Beitragseinnahmen – verlängert worden. Seit Ende Juni dieses Jahres ist die Garantie des Bundes abgelaufen.  

Laut Angaben der Bundesregierung hat der Bund im Jahr 2020 insgesamt 460 Millionen an Versicherungsprämien erhalten – demgegenüber standen Schadenzahlungen in Höhe von rund 103 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr 2021 standen Prämieneinnahmen von 125 Millionen Euro Schadenzahlungen in Höhe von fünf Millionen gegenüber.  

Risiko für Kreditversicherer steigt

Allerdings handelt es sich bei den vorgelegten Zahlen um vorläufige Daten: „Anzumerken ist, dass etwaige Ausbuchungen und Beitragsrückerstattungen der Warenkreditversicherer an ihre Versicherungsnehmer darin noch nicht vollständig enthalten sind“, teilt die Bundesregierung mit.  

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Für die Zukunft erwartet die Bundesregierung ein steigendes Risiko für Warenkreditversicherer – schließlich müssen sie seit Ende Juni die Risikolast wieder zu 100 Prozent selbst tragen. Ende Mai lagen die Schadenquoten jedoch auf einem sehr niedrigen Niveau. Keine Einschätzung gibt es jedoch zur Frage, ob die Zahl der Zahlungsausfälle in Zukunft steigen wird. Auch ob sich der Versicherungsschutz durch das Auslaufen des Schutzschirms künftig verteuern werde, bleibt unklar. „Der Bundesregierung liegen hierzu keine konkreten Erkenntnisse vor“, heißt es lediglich.

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