Aktuelle Umfrage

Junge Menschen verlieren Vertrauen in die gesetzliche Rente

Die gesetzliche Rente genießt bei jungen Menschen immer weniger Vertrauen, wie eine aktuelle Umfrage zeigt. Dazu passen auch neue, alarmierende Zahlen aus dem Bundesarbeitsministerium zur derzeitigen Rentenhöhe.

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14:09 Uhr | 11. September | 2025
Gruppe junger Menschen

Junge Menschen vertrauen immer weniger in die gesetzliche Rente.

| Quelle: FatCamera

Fast ein Drittel (31 Prozent) der jungen Erwachsenen zwischen 18 und 30 Jahren (Gen Z) glaubt nicht mehr daran, im Alter einmal eine gesetzliche Rente zu bekommen. Das zeigt eine aktuelle, repräsentative Umfrage von Forsa im Auftrag der ING Deutschland und Visa. Diese Skepsis geht Hand in Hand mit der Sorge um Altersarmut: 83 Prozent fürchten laut Umfrage um ihre finanzielle Sicherheit im Ruhestand.

Rente unter Grundsicherungs-Niveau

Dass diese Befürchtung nicht unbegründet ist, unterstreichen auch neue Zahlen, die das Bundesarbeitsministerium jetzt als Antwort auf eine Anfrage des AfD-Abgeordneten René Springer zur Rentenhöhe bekanntgegeben hat. Demnach bekommen mehr als acht Millionen Menschen in Deutschland eine Rente von weniger als 1.000 Euro im Monat, also unter dem Niveau der Grundsicherung. Das sind 42 Prozent der rund 19 Millionen Altersrentner. Die Zahlen beziehen sich laut einem Spiegel-Bericht auf den Stichtag 31. Dezember 2024. Die Grundsicherung lag zu diesem Zeitpunkt bei 1.011 Euro.

Zusätzliche Einnahmen bleiben unberücksichtigt

Allerdings geben die Zahlen nicht das ganze Bild wieder. Denn allein aus der Höhe der Altersrente lässt sich nicht auf die Bedürftigkeit der Empfänger schließen, da dabei weitere Einkommen und der Haushaltskontext unberücksichtigt bleiben.

Laut dem jüngsten Alterssicherungsbericht der Bundesregierung beziehen rund 39 Prozent aller 65-Jährigen und Älteren als Alterssicherung ausschließlich die gesetzliche Rente. Häufig kämen noch Leistungen aus verschiedenen anderen Systemen dazu, heißt es in dem Bericht. Das durchschnittliche Haushaltsnettoeinkommen von älteren Paaren liege daher bei monatlich 3.759 Euro. Bei alleinstehenden Männern seien es 2.213 Euro, bei alleinstehenden Frauen 1.858 Euro.

Doch wie man es auch dreht und wendet – Fakt ist: Die gesetzliche, umlagefinanzierte Rente steht durch den demografischen Wandel unter großem Druck und braucht immer mehr Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt, um nicht zu kollabieren. Der privaten Vorsorge kommt deshalb eine immer größere Bedeutung zu. Die eingangs erwähnte junge Generation scheint das bereits verstanden zu haben: Laut der Umfrage legt bereits jeder Zweite aus dieser Generation für das Alter Geld zur Seite.

Long Story short

Aktuelle Umfragen zeigen, dass immer mehr junge Deutsche das Vertrauen in die Zukunft der gesetzlichen Rente verlieren. Fast ein Drittel der Generation Z (18-30 Jahre) glaubt nicht mehr daran, dass sie im Ruhestand eine gesetzliche Rente erhalten werden, und viele fürchten Altersarmut. Diese Besorgnis wird durch alarmierende Zahlen des Bundesarbeitsministeriums untermauert, die zeigen, dass über 8 Millionen Rentner in Deutschland weniger als 1.000 Euro im Monat erhalten, was unter dem Niveau der Grundsicherung liegt.