BU-Preiskampf: Vor diesen Risiken warnen Versicherungsmakler
Das Analysehaus Franke und Bornberg attestiert den Berufsunfähigkeitsversichern einen „aggressiven Preiskampf“ mit „deutlichen Tendenzen einer Unterkalkulation“. Makler bestätigen das teilweise, sehen aber auch andere Gefahren im BU-Bereich.

Der Unterbietungswettkampf der Anbieter bei den Beiträgen für die Berufsunfähigkeitsversicherung bringt nachgelagerte Risiken für Vermittler und ihre Kunden mit sich. Bild: Adobe Stock/snyGGG
Die Beitragssituation in der Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ist paradox. Für körperlich anstrengende Tätigkeiten sind die zu zahlenden Prämien im Durchschnitt mittlerweile auf einem so hohen Niveau angelangt, dass diese zum Beispiel für Handwerker zunehmend abschreckend wirken. Dabei sind die klassischen „Handwerker-Ursachen“ für Berufsunfähigkeit – Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates sowie Unfälle – in den letzten Jahren tendenziell sogar zurückgegangen.
Parallel dazu machen psychische Erkrankungen/Nervenerkrankungen einen immer größeren Anteil der BU-Leistungsfälle aus. Obwohl aber solche Erkrankungen häufiger in Büroberufen vorkommen, bewegen sich die Prämien für zum Beispiel Akademiker auf sehr niedrigem Niveau. Und die Beiträge für solche „guten BU-Risiken“ werden in Zukunft sogar noch weiter sinken, schätzt Michael Franke. Wie das funktionieren kann, erläutert der Gründer und Geschäftsführer des Analysehauses Franke und Bornberg im procontra-Interview. Erst kürzlich hatte sein Unternehmen ein Rating zur Beitragsstabilität von BU-Versicherern veröffentlicht, das der Branche einen „aggressiven Preiskampf“ mit „deutlichen Tendenzen einer Unterkalkulation“ vorwirft.
Aus diesem Unterbietungswettkampf – an dem nicht alle Unternehmen gleichermaßen beteiligt sind – können verschiedene Risiken entstehen. Einerseits für die Versicherer selbst, die bei der Kalkulation ihrer Beiträge natürlich auch die Leistungsfälle der Zukunft im Blick haben müssen. Aber auch für die Versicherten, die mit Beitragssteigerungen zurechtkommen müssen. Nicht zuletzt kann dadurch auch das Verhältnis zwischen den Vermittlern und ihren Kunden belastet werden. Wie sie die Beitragssituation beurteilen, welche Risiken sie dadurch erkennen und wie sie damit in der Beratung umgehen, erklären vier spezialisierte BU-Makler in der untenstehenden Bilderstrecke.
BU-Preiskampf: Das sagen Makler
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