ESG-Investments: Das sind die 5 wichtigsten Öko-Siegel
Immer mehr Investoren setzen auf nachhaltige Geldanlagen. ESG-Labels sollen Verbrauchern eine Orientierung bieten und die grüne Qualität gewährleisten. Doch schnell sind Anleger im Gütesiegel-Dschungel verloren. Die aktuell wichtigsten Nachhaltigkeits-Siegel im Überblick

Die Nachfrage nach nachhaltigen Investments nimmt zu und damit auch das Angebot. Ökosiegel sollen Verbrauchern eine Orientierungshilfe geben. Bild: Olivier Le Moal
Die Nachfrage nach „grünen“ Investments ist ungebrochen: Das Gesamtvolumen sogenannter verantwortlicher Geldanlagen ist im vergangenen Jahr auf 2,2 Billionen Euro angestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr sind das 300 Milliarden mehr. Nachhaltige Anlagen, die in der Gesamtsumme verantwortlicher Investments enthalten sind, haben sich 2021 sogar verdoppelt und sind auf ein Volumen von 51,4 Milliarden Euro angeschwollen, wie aus aktuellen Zahlen des Verbands Forum Nachhaltige Geldanlage (fng) hervorgeht.
Mit der Nachfrage steigt auch das Angebot: Waren zu Beginn des vergangenen Jahres etwa 1.400 nachhaltige Fonds auf dem Markt, hat sich die Anzahl bis Frühjahr 2022 auf 4.100 nahezu verdreifacht. Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass sich die Anzahl der grünen Fonds zwischen 2016 und 2021 nur verdoppelt hat (von 700 auf 1.400), ist das eine beachtliche Entwicklung und ein Zeichen.
Da es nun aber keine verbindliche Definition darüber gibt, was nachhaltig bedeutet, gefühlt ein Greenwashing-Skandal den nächsten jagt und die EU selbst Atomkraft als nachhaltig labelt, werden Ökosiegel immer beliebter. Sie sollen eine Vorauswahl für Verbraucher treffen – auch vor dem Hintergrund des schier unübersichtlichen Angebots an Öko-Fonds, deren Kriterien sich jeweils deutlich unterscheiden. Auch auf EU-Ebene ist bereits ein Ökosiegel geplant, Grundlage hierfür soll allerdings jene EU-Taxonomie sein, die zuletzt wegen der Diskussion um die Klassifizierung von Atomkraft als „grün“ in der Kritik stand. An dieser Stelle zeigt sich das größte Problem der Branche: eine nach wie vor fehlende Übereinkunft darüber, was nachhaltig ist.
1. Schritt: Individuelles Nachhaltigkeitsprofil erstellen
Dennoch können die Zertifizierungen zumindest eine Orientierung geben, wenngleich es auch hier an einheitlichen Standards bei den Bewertungen fehlt. Doch welche Siegel sind auf dem europäischen Markt verbreitet? Und wie definieren sie den bisher noch uneinheitlichen Nachhaltigkeitsbegriff? Schließlich ist dem einen wichtig, nicht in Tabak und Alkohol zu investieren, während der andere besonderen Wert auf den Ausschluss von Atomkraft legt.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband rät Anlegern dazu, sich im Vorfeld Gedanken darüber zu machen, was sie selbst als nachhaltig einstufen würden, ob also beispielsweise eine kontroverse Branche wie die Rüstungsindustrie ausgeschlossen werden oder ein Produkt eine eindeutig messbare Wirkung haben sollte. Über die unabhängige Website meinfairmoegen.de können Anleger im Vorfeld über einen Fragebogen ihr individuelles Nachhaltigkeitsprofil bestimmen und sich der Antwort auf die Frage nähern: Wie grün darf´s denn sein?
Das sind die wichtigsten Nachhaltigkeitssiegel in Europa
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