Versicherer bauen weiter Jobs ab
Parallel zu den Vermittlern werden auch die Versicherungsangestellten immer weniger. Im Jahr 2018 wurde der Mitarbeiterschwund sogar noch beschleunigt. Doch das ist nicht das einzige Problem der Beschäftigten in der Branche.

Die Versicherungsbranche baut seit Jahren fleißig Stellen ab. Das Jahr 2018 bildete dabei keine Ausnahme. Bild: Pixabay
In den meisten Bereichen der Assekuranz werden die Beschäftigungszahlen in den kommenden drei Jahren sinken. Diese Einschätzung wurde erst kürzlich als Fazit einer Studie geäußert. Als besonders betroffen gelten demnach Vertrieb und Kundenservice, sowie Underwriting und Schadenmanagement.
Ob die Prophezeiung bereits jetzt vollständig zutrifft, lässt sich aus der aktuellen Beschäftigtenstruktur des Arbeitgeberverbands der Versicherungsunternehmen in Deutschland e.V. (AGV) nicht ablesen. Klar wird daraus aber, dass die Anzahl der Versicherungsangestellten in Deutschland auch im Jahr 2018 gesunken ist.
Mitarbeiterschwund nimmt Fahrt auf
So waren zum Ende des vergangenen Jahres insgesamt 2.800 Personen weniger in den Unternehmen der Branche angestellt als noch 2017. Damit liegt der Rückgang nicht nur in absoluten Zahlen höher als im Vorjahr, sondern mit einem Minus von 1,4 Prozent auch anteilig. Von dem Mitarbeiterschwund sind alle drei Beschäftigtengruppen betroffen:
- Angestellte im Innendienst: -500 Beschäftigte bzw. -0,3 Prozent
- Angestellte im Außendienst: -1.900 Beschäftigte bzw. -5,6 Prozent
- Auszubildende: -400 Beschäftigte bzw. -3,6 Prozent
Schlechtere Verdienstchancen
Die neuen Zahlen zeigen einmal mehr, dass es der persönliche Vertrieb in der Versicherungsbranche zunehmend schwer hat. Das vergangene Jahr forderte fast 20.000 Abmeldungen aus dem IHK-Vermittlerregister, so viele wie nie zuvor. Zudem setzen sich die Befürworter eines Provisionsdeckels in der Lebensversicherung weiter vehement für die Begrenzung der Vermittlervergütung in diesem Bereich ein.
Von geringeren Löhnen (zumindest verhältnismäßig) sind auch die Angestellten in der Versicherungsbranche betroffen. Ihre Gehaltssteigerung lag im Jahr 2018 im Durchschnitt gerade mal bei 1,7 Prozent. Das war die geringste Steigerung unter allen Branchen und konnte noch nicht einmal die Inflationsrate (1,8 Prozent) ausgleichen.
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