Spahn: Pflege wird teurer – GKV fordert Bundeszuschuss
Die Beiträge zur gesetzlichen Pflegeversicherung sollen steigen. Das kündigte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in Berlin an. Der GKV-Spitzenverband warnte davor und forderte einen Bundeszuschuss.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn kündigte an, dass die Pflegebeiträge steigen müssten. Bild: Bernd Von Jutrczenka/dpa
Die Gesamtkosten im Pflegebereich sind gestiegen – um 20 Prozent seit dem Pflegestärkungsgesetz II. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sieht „Bereitschaft bei der Bevölkerung höhere Pflegebeiträge zu zahlen“ (siehe Video).
Mit der älter werdenden Gesellschaft wachsen die Herausforderungen für die #Gesundheitspolitik. @jensspahn, @CDU, sieht Handlungsbedarf - aber auch eine Bereitschaft bei allen Generationen, für die #Pflege höhere Beiträge zu zahlen. pic.twitter.com/IE0FFdImve
— Bericht aus Berlin (@ARD_BaB) 18. Mai 2018
Spahn reagierte mit dieser Ankündigung auf die voraussichtlichen Mehrausgaben der Gesetzlichen Krankenkassen im Pflegebereich. Diese sollen sich auf rund zwei Milliarden Euro belaufen und erhöhen damit das Defizit der Kassen auf drei Milliarden Euro. Um das auszugleichen, sei mindestens eine Beitragsanhebung von 0,2 Prozentpunkten notwendig, sagte Spahn.
Bundeszuschuss gefordert
Der angesprochene GKV-Spitzenverband warnte allerdings vor Beitragserhöhungen. Gernot Kiefer, Vorstand des GKV-Spitzenverbandes, sagte: „Statt reflexhaft einen höheren Beitragssatz als einzige Lösungsmöglichkeit anzukündigen, sollte auch über die Einführung eines Bundeszuschusses zur Pflegeversicherung nachgedacht werden.“
Dieser sei in der Renten- und Krankenversicherung seit Jahren selbstverständlich, so Kiefer. Zudem würde eine Beitragssatzanhebung dem Koalitionsvertrag widersprechen. Der sieht vor, dass zumindest für die laufende Legislaturperiode, die Beitragssumme in der Sozialversicherung stabilisiert wird.
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