Wohngebäudeversicherung: Mit Technik gegen den Wasserschaden
Leitungswasserschäden sind für die Versicherer ein großes Problem. Nun gehen Versicherer Kooperationen mit Technikherstellern Kooperationen ein, um die Kunden zu mehr Prävention zu bewegen.

Alle 30 Minuten kommt es in Deutschland zu einem Leitungswasserschaden - Versicherer wollen dem jetzt mit mehr Prävention begegnen. Foto: fotolia/animaflora
Es können kleine Anzeichen sein, die das Unheil ankündigen: Oftmals ist es nur ein feuchter Fleck an der Wand, der auf einen Rohrbruch oder eine undichte Leitung hindeutet. Laut Daten des Versicherungsverbands GDV kommt es in Deutschland alle 30 Sekunden zu einem Leitungswasserschaden. So kommen die Wohngebäudeversicherer pro Kalenderjahr auf gut 1,1 Millionen versicherte Schäden, verbunden mit Kosten in Höhe von 2,3 Milliarden Euro. Rechnet man dann noch die versicherten Schäden aus der Hausratsversicherung hinzu, kommt man auf eine Schadenssumme von 2,5 Milliarden Euro.
Stadt | Kosten im Durchschnitt |
---|---|
Stuttgart | 2.518 Euro |
München | 2.420 Euro |
Frankfurt am Main | 2.230 Euro |
Nürnberg | 2.065 Euro |
Leipzig | 1.562 Euro |
Berlin | 1.512 Euro |
Dresden | 1.453 Euro |
Quelle: Generali-Risikoatlas 2015
Für die Versicherer sind Leitungswasserschäden ein teures Problem. Nun setzen gleich zwei Versicherer auf Prävention. Sowohl die Provinzial Rheinland als auch die Gothaer gaben in den vergangenen Wochen nun eine Kooperation mit dem Sanitärarmarturhersteller Grohe bekannt.
Die Gothaer bietet ihren Kunden für die Produkte „Grohe Sense“ sowie „Grohe Sense Guard“ ein spezielles Angebot. So soll es zum Start der Kooperation einen zehnprozentigen Preisnachlass für die Gothaer-Kunden geben. „Im weiteren Verlauf wird es weitere attraktive Aktionen für Bestandskunden, insbesondere für den „Grohe Sense“ gebe, heißt es auf procontra-Nachfrage. Dieser ist regulär für 60 Euro zu haben, für den „Grohe Sense Guard“ werden 499 Euro aufgerufen.
Provinzial Rheinland startet Testlauf
Prämiennachlässe in der Wohngebäudeversicherung gebe es zum jetzigen Stand nicht. Ausgeschlossen scheinen diese für die Zukunft aber nicht. „Aber auch hier sind wir in Überlegungen, wie wir unser Angebot für den Kunden ausbauen können“, heißt es von der Gothaer.
Beim „Grohe Sense“ handelt es sich um einen Sensor, der ähnlich wie ein Rauchmelder funktioniert. Kommt die Unterseite des Sensors mit Wasser in Kontakt schlägt dieser Alarm und schickt an das Smartphone des Nutzers eine Warnmeldung. Dieser hat so die Möglichkeit, schnell zu reagieren und einen größeren Schaden zu vermeiden. Der Sensor misst auch die Raumtemperatur sowie die Luftfeuchtigkeit und kann so beispielsweise Hinweise auf Schimmel geben. Beim „Grohe Sense Guard“ handelt es sich wiederum um ein intelligentes System zur Wassersteuerung. Dieses stoppt, sobald es einen Mikroriss bzw. Riss in einer Leitung gibt, automatisch die Wasserzufuhr.
Auch die Provinzial hatte jüngst eine Kooperation mit Grohe bekannt gegeben. Zunächst wolle allerdings eine Testphase bei 30 Geschäftsstellenleitern starten, hierauf soll dann eine weitere Testphase bei bestimmten Kundengruppen testen – beispielsweise bei Kunden, bei denen die Wahrscheinlichkeit eines Wasserschadens aufgrund des Alters der Immobilien bzw. vorheriger Leckagen besonders hoch ist.
Wohngebäudeversicherung: 5 wichtige Leistungskriterien
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