Griechenland wählt links: Euro stürzt ab
Welche Folgen hat das griechische Wahlergebnis für die Europäische Währungsunion? Darüber beraten die Finanzminister der Euro-Zone heute in Brüssel. Die aktuellen Währungsturbulenzen zogen einige Rentenfonds für europäische Währungen bereits ins Minus.
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Alexis Tsipras (Foto) ist klarer Sieger aus der gestrigen Parlamentswahl in Griechenland. Der Vorsitzende des Parteienbündnisses Syriza verhandelt bereits über eine Koalition mit der rechtspopulistischen Partei der „Unabhängigen Griechen“. Die beiden extremen politischen Lager verbindet die Kritik am aktuellen Hilfsprogramm der anderen Euro-Staaten, das bereits Ende Februar ausläuft.
Wie es dann weitergeht, ist derzeit noch völlig unklar. „Die Höhe des Wahlsiegs von Syriza und die ersten Schritte hin zu einer Koalition mit den 'Unabhängigen Griechen', deuten darauf hin, dass Alexis Tsipras in harte Verhandlungen mit der Troika eintreten wird“, prognostiziert Lucy O’Carroll, Chefvolkswirtin Investment Solutions bei Aberdeen Asset Management.
Euro fällt, DAX steigt „Allerdings bleiben die griechische Wirtschaft und das griechische Finanzsystem von externer Unterstützung abhängig“, so O’Carroll weiter. „Und somit dürfte ein Kompromiss weiterhin das wahrscheinlichste Ergebnis der Nachverhandlungen sein.“ Doch Märkte dürften weiterhin stark schwanken: Der deutsche Aktienindex DAX überschritt bereits die Marke von 10.700 Punkten.
Als Reaktion auf den bevorstehenden Machtwechsel in Athen sank der Kurs des Euro gegenüber dem US-Dollar dagegen zwischenzeitlich auf den niedrigsten Stand seit September 2003. Einen heftigen Wertverlust erfuhr die Gemeinschaftswährung bereits vor knapp zwei Wochen als die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Bindung des Franken an den Euro aufgehoben hatte.
Rentenfonds mit Verlusten
Die aktuellen Währungsturbulenzen zogen einige Rentenfonds für europäische Währungen bereits ins Minus. Das zeigt eine Auswertung der procontra Fondsanalyse, in der auch 194 Produkte der Kategorie Rentenfonds europäische Währungen vertreten sind.
Die höchsten Wertverluste seit Jahresbeginn verzeichnen demnach Fonds, deren Manager neben Euro-Anleihen auch Währungen von möglichen Euro-Beitrittskandidaten aus Osteuropa ins Portfolio aufnehmen. Denn Währungen wie der polnische Zloty und der ungarische Forint gaben nach dem Franken-Schock besonders deutlich nach.
# | Fonds | KAG | WKN | Wertentwicklung | Maximaler Wertverlust | TER (%) |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | Uni EuroAspirant | Union Investment | 933823 | 2,48 | -5,91 | 1,08 |
2 | AMF Family & Brands Renten | von der Heydt Kersten Invest | A1XBAN | 0,12 | -3,23 | k.A. |
3 | Amundi Convertible Europe | Amundi | A1H41H | 3,88 | -3,05 | 0,88 |
4 | Europportunity Bond | BAWAG | 765374 | 0,32 | -2,45 | 1,27 |
5 | Semper BondSpecial | Semper Constatia Invest | A0JDV6 | 1,90 | -2,40 | k.A. |
Quelle: procontra Fondsanalyse; Stand: 26.01.2015; Rangfolge: Maximaler Wertverlust lfd. Jahr;
Filter: thesaurierende EUR-Klassen ohne ETFs
Foto: © djama - Fotolia; Alexis Tsipras, Synaspismos
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